Lesen Sie im Marktfocus die fundierten Einschätzungen und Analysen zu aktuellen Entwicklungen in der Weltwirtschaft von Carsten Brömstrup, dem Vorsitzenden des OLB Investmentausschusses. Im Trendfocus finden Sie außerdem Informationen, Expertenwissen und Antworten auf Fachfragen rund um Wertpapiere und Finanzmärkte.
Marketingmitteilung
OLB Marktfocus
Ausgabe vom 11. November 2024
Trump reloaded – was nun: Welche Einflüsse spielen eine Hauptrolle?
Realwirtschaft und Investitionen wichtiger als Präsidenten!
Trump oder Harris, Harris oder Trump? Wünschenswert für den Kapitalmarkt ist immer ein klares Ergebnis, denn Unsicherheit mag die Börse nicht. Und wir haben ein klares Ergebnis am 05.11.2024 bekommen: Donald Trump! Okay ...
Am 17.12. treffen sich nun alle Wahlmänner und -frauen aus den einzelnen Bundesstaaten und geben ihre Stimme ab (sogenanntes „Electoral College“). Am 06.01.2025 kommt der Kongress (Senat und Repräsentantenhaus) zusammen und verkündet das Ergebnis. Am 20.01. gibt dann der neue Präsident, also Donald Trump, den Amtseid ab und zieht für die nächsten vier Jahre ins Weiße Haus ein.
Worauf sollten Anleger nun achten?
Sobald sich der Polit-Staub gelegt hat, gehen wir davon aus, dass die Fundamentaldaten wieder in den Vordergrund rücken und die Marktrichtung bestimmen werden. Folgendes erscheint uns maßgeblich:
- Das US-Wirtschaftswachstum scheint nachhaltig zu sein. Der US-Arbeitsmarkt scheint nicht mehr überhitzt zu sein, doch er befindet sich noch immer in einer recht stabilen Verfassung. Die Zahlen zu den „offenen Stellen und Personalwechseln“ (JOLTS Report in den USA) zeigte, dass die offenen Stellen im September auf 7,4 Mio. zurückgingen. Dieser Wert lag sowohl unter den Konsensschätzungen als auch unter dem Stand vom August mit 7,9 Mio. und stellt das niedrigste Niveau seit Januar 2021 dar. Ebenso nahmen im September die realen Konsumentenausgaben um gute 0,4 % zum Vormonat zu, denn auch die Löhne steigen in ähnlicher Rate. Schwächere Zahlen zum Arbeitsmarkt und zur Lage der US-Industrie aus dem Oktober müssen unter dem Vorbehalt der heftigen Wirbelstürme und dem Streik bei Boeing gesehen werden, so dass wir ihnen wenig Bedeutung schenken. Insgesamt signalisieren die jüngsten Konjunkturdaten, dass die US-Wirtschaft stärker als bisher angenommen ist. Im dritten Quartal wuchs die Wirtschaft um satte 2,8 % und das Wahlprogramm von Trump sieht keine Sparprogramme vor. Es sieht eher nach einer weiterhin sehr aggressiv-expansiven „America-First“- Fiskalpolitik aus.
- Die Fed dürfte die geldpolitische Lockerung fortsetzen. Die US-Notenbank Fed hat nur zwei Tage nach den US-Wahlen die Leitzinsen in den USA um 0,25 % gesenkt. Das entsprach den Erwartungen des Marktes. Alles andere hätte im politischen Gerangel Unsicherheit geschürt und die Frage nach der „Unabhängigkeit der Fed von der Politik“ unnötig zu diesem Zeitpunkt in den Vordergrund gesetzt. Wichtig war aber, dass Notenbankchef Jerome Powell auf die Frage, ob er unter dem Präsidenten Trump zurücktreten wolle, ganz eindeutig mit „No!“ geantwortet hat. Er will bleiben und ist für uns ein letzter, standhafter „last man standing“ in einer von Trump geführten USA. Es könnte nämlich sein, dass Trump die zu erwartenden Handelseinbußen der USA bei Handelskriegen gegen China und Europa mit sinkenden Zinsen zu alimentieren versucht, obwohl die Inflation durch steigende Zölle wieder anziehen dürfte. Die Fed müsste dann allerdings ihr Zinssenkungstempo drosseln, was Trump nicht gefallen wird. Die Fed muss also im Jahr 2025 versuchen, einen finanzpolitisch ausschweifenden Trump einzufangen und so mache Wogen an den Geldmärkten zu glätten. In Summe erwarten wir bis zum Jahresende 2024 eine weitere Zinssenkung um 0,25 % (18.12.) und im Jahr 2025 eine zusätzliche Lockerung um 0,75 %, vielleicht 1 %. Sie bewegt sich damit auf eine neutrale geldpolitische Ausrichtung zu. In der Vergangenheit waren Zinssenkungen der Fed für Aktien positiv, solange es keine Rezession gab. Hauptsache Trump lässt seine Finger von der Unabhängigkeit der Fed.
- Die Gewinne des Technologiesektors dürften das KI-Wachstum fortgesetzt unterstützen. Inmitten der US-Wahlen und geopolitischen Unsicherheiten gaben einige Technologieaktien in letzter Zeit nach. Die Einzelheiten der Gewinnmeldungen für das 3. Quartal zeigten jedoch unseres Erachtens eine fortgesetzte Stärke der Ausgaben für die künstliche Intelligenz sowie eine Zunahme der Nutzung und eine bessere Monetarisierung. So erhöhte die Schweizer UBS aktuell ihre Prognose für das Gewinnwachstum globaler Technologieaktien im Jahr 2024 von 20 % auf 22 %. Auch die Wachstumsprognose für 2025 wurde von 16 % auf 18 % nach oben korrigiert. Ausschlaggebend dabei sind die großen Vier: Microsoft, Alphabet, Amazon und Meta. Sie sind für rund die Hälfte aller KI-Investitionen verantwortlich und dürften KI-Pioniere wie Nvidia oder Taiwan Semiconductor weiterhin erfreuen. Die neuen Investitionen dürften für das Jahr 2024 um 50 % auf 222 Mrd. USD steigen und sollen im Jahr 2025 um weitere 20 % auf 267 Mrd. USD zulegen, mit Luft nach oben! Verhaltener sind allerdings die Aussichten bei den zyklischeren Tech-Segmenten wie PCs und Smartphones von z. B. Apple oder Samsung. Die reagieren sehr empfindlich auf das globale BIP-Wachstum und Konsumentenstimmungen. Sollte es also nach der US-Wahl zu einer Eskalation von Handelskriegen kommen, Vorsicht bitte!
- Durch das Wahlergebnis wurden einige Fragen beantwortet, andere jedoch aufgeworfen. Die Ungewissheit des Wahlausgangs und hinsichtlich potenziell höherer Unternehmenssteuern sowie einer umfangreicheren Regulierung sind nun ausgeräumt. Im Hinblick auf Handelszölle, Einwanderungspolitik und Geopolitik sind Anleger jetzt jedoch mit neuen Unsicherheiten konfrontiert. Der neue Präsident Trump wird wahrscheinlich bereits in den kommenden Wochen seine politischen Absichten näher erläutern, was an den Kapitalmärkten voraussichtlich für höhere Schwankungen sorgen könnte. Es lohnt sich aber daran zu denken, dass er während seiner ersten Amtszeit die Entwicklung des S&P 500 als Maßstab für seinen Erfolg herangezogen hatte.
Ob es in der langen Sicht ein „Goldenes Zeitalter“ (so Donald Trump am 05.11.2024) für die USA wird, wird die Geschichte zeigen. Aus dem Blickwinkel des Kapitalmarktes stufen wir US-Aktien weiterhin als positiv ein. So können Schwankungen unseres Erachtens gut genutzt werden, um ein individuell ausreichendes Engagement z. B. in KI-Qualitätsaktien aufzubauen. Kein Präsident sollte es sich mit den großen Tech-Unternehmen verscherzen. Die Umkehrung gilt ebenfalls. Und am Ende richtet es wie so oft die Fed, so die Hoffnung. In Summe erwarten wir den S&P 500 Aktienindex im nächsten Jahr recht eindeutig über 6.000 Punkte.
Der Ausblick für den DAX folgt zu einem späteren Zeitpunkt, doch scheint die erste Marktreaktion nach der Entlassung von Finanzminister Christian Lindner und der Ankündigung von Neuwahlen bis spätestens März 2025 als eine Art Befreiungsschlag und Hoffnung auf einen Neuanfang interpretiert zu werden.
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