OLB beteiligt Aktionäre an Sondererträgen aus Geschäftsjahr 2016
- Oldenburg | 24. Mai 2017
Zusammenfassung
- Hauptversammlung stimmt Dividendenerhöhung und Kapitalstärkung zu
- Bank erläutert Meilensteine ihres Zukunftsprogramms „OLB 2019”
- Solider Auftakt ins neue Geschäftsjahr 2017
Die Oldenburgische Landesbank AG (OLB) hat rund 800 anwesenden Aktionären und Gästen auf der ordentlichen Hauptversammlung am Mittwoch, 24. Mai 2017, in Oldenburg den Ergebnisbericht per 31. Dezember 2016 sowie die Pläne und Ziele für das Geschäftsjahr 2017 erläutert. Fragen gab es darüber hinaus auch zum Mehrheitsaktionär. Im vergangenen Jahr hatten die Allianz Deutschland AG und die Allianz SE den Vorstand der OLB darüber informiert, dass die Allianz verschiedene strategische Alternativen für die teilweise oder vollständige Reduzierung ihres Anteilsbesitzes an der OLB prüft und in diesem Zusammenhang auch Gespräche mit interessierten Parteien über einen möglichen Verkauf führt. Patrick Tessmann, Vorstandsvorsitzender der OLB, skizzierte die Rolle der OLB in diesem komplexen Verfahren und wies darauf hin, dass es dazu keine Neuigkeiten gebe.
Die OLB hatte per 31. Dezember 2016 nach HGB-Rechnungslegung wie berichtet mit einem Gewinn vor Steuern in Höhe von 54,3 Millionen (Mio.) Euro abgeschlossen (Vorjahr: 34,3 Mio. Euro). Hierbei wirkten sich nicht nur Maßnahmen aus dem strategischen Zukunftsprogramm „OLB 2019“, wie zum Beispiel ein gesteigertes Kreditvolumen und verringerte Kosten, sondern auch Sondererträge aus Beteiligungen, Bewertungserträge bei den Pensionsrückstellungen und ein sehr positives Finanzanlageergebnis aus. Die auf dieser Basis von der Bank vorgeschlagene Gewinnverwendung in Form einer Gesamtausschüttung in Höhe von 0,35 Euro je Stückaktie (Vorjahr: 0,25 Euro) und einer Einstellung von 27,1 Mio. Euro (Vorjahr: 13,0 Mio. Euro) in die Gewinnrücklagen wurde von den Aktionären angenommen. Die Gesamtausschüttung unterteilt sich in eine Dividende je Aktie in Höhe von 0,25 Euro (Vorjahr: 0,25 Euro) und eine Sonderdividende in Höhe von 0,10 Euro je Aktie (Vorjahr: ./.), mit der die OLB ihre Aktionäre an den positiven Einmalerträgen aus den Sondereffekten beteiligt. Die parallele Stärkung der Kapitalbasis ist unter regulatorischen Gesichtspunkten eine wichtige Voraussetzung für weiteres Wachstum im Kundenkreditgeschäft.
Als Finanzpartner des Mittelstands und der Privatkunden in der Region stellte die OLB im abgelaufenen Geschäftsjahr Kredite mit einem Gesamtvolumen von 10,5 Milliarden (Mrd.) Euro (Vorjahr: 10,2 Mrd. Euro) zur Verfügung. Bei den Baufinanzierungen konnte die Bank das Neugeschäft um 17 Prozent auf 816 Mio. Euro verbessern, dies entsprach im Schnitt 150 neuen Baufinanzierungen pro Woche. Das Neugeschäft bei Investitionsdarlehen wurde um 26 Prozent auf ein Volumen von 920 Mio. Euro ausgedehnt. Die Kundeneinlagen, wichtigste Refinanzierungsquelle der OLB, stiegen um elf Prozent auf 8,2 Mrd. Euro. Diese vergleichsweise hohe Liquidität bei den Firmen- und Privatkunden im Nordwesten bewertete Patrick Tessmann als „gutes Signal für die robuste wirtschaftliche Lage in unserer Region“.
Der Zinsüberschuss ging auf 229,9 Mio. Euro zurück (Vorjahr: 245,6 Mio. Euro). Hierin enthalten war ein erneuter, jetzt abschließender Sonderertrag aus einer Beteiligung an einem Finanzdienstleister in Höhe von 4,8 Mio. Euro (Vorjahr: 10,3 Mio. Euro). Der Provisionsüberschuss lag mit 67,9 Mio. Euro leicht unter Vorjahr (Vorjahr: 68,8 Mio. Euro). Erfreulich verlief die Vermögensverwaltung mit einem Neugeschäftsvolumen von 92,1 Mio. Euro und einem um vier Prozent gesteigerten Provisionsergebnis.
Ihre Kosten hat die OLB eng gemanagt. Bei fortgesetzten Investitionen in die Digitalisierung und Modernisierung der Bank konnte der Verwaltungsaufwand insgesamt auf 226,2 Mio. Euro reduziert werden (Vorjahr: 229,6 Mio. Euro). Der Stellenabbau in der OLB verläuft plangemäß. Wie berichtet, hat die Bank im Geschäftsjahr 2016 durch personalwirtschaftliche Maßnahmen wie Altersteilzeit oder Vorruhestand und natürliche Fluktuation 84 Vollzeitstellen sozialverträglich abgebaut.
Der Risikovorsorgebedarf lag mit 37,1 Mio. Euro nur geringfügig über dem Vorjahr (36,3 Mio. Euro). Neben dem für das Kreditportfolio günstigen konjunkturellen Umfeld wirkte sich positiv aus, dass die OLB im Schiffsportfolio durch konsequente Zuführung in den vergangenen Jahren ein hohes Maß an Bevorsorgung erreicht hat. Das Volumen des Schiffsportfolios wurde in diesem Zeitraum etwa halbiert und beträgt rund 2,6 Prozent der Bilanzsumme.
In zwei Positionen wirkten sich Sondereffekte besonders aus: Die gesetzliche Änderung zur Bewertung von Pensionsrückstellungen mit einem daraus resultierenden Bewertungsertrag prägte den Saldo der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen, der auf 3,1 Mio. Euro anstieg (Vorjahr: -9,1 Mio. Euro). Das Sonstige Ergebnis wuchs auf 21,6 Mio. Euro (Vorjahr: -0,9 Mio. Euro). Hierzu trug aus dem Anleihegeschäft ein Realisierungsergebnis in Höhe von 18,3 Mio. Euro bei. Unter anderem hatte die OLB strategisch aufgebaute Positionen in langfristigen Wertpapieren umgeschichtet in höher verzinstes Kundenkreditgeschäft mit besserer Rendite für die Bank. Dies kompensierte den Druck auf das Zinsergebnis aus dem Kundengeschäft. Darüber hinaus konnte ein Gewinn von 3,3 Mio. Euro für die eingebrachten Anteile an Visa Europe Ltd. im Zuge der Übernahme durch Visa Inc., USA, realisiert werden.
Die Bilanzsumme per 31. Dezember 2016 betrug 14,1 Mrd. Euro (Vorjahr: 13,8 Mrd. Euro). Die Kernkapitalquote konnte auf 11,2 Prozent erhöht werden (Vorjahr: 10,8 Prozent) und lag damit nach wie vor deutlich über den regulatorischen Mindestanforderungen.
Diese Entwicklung spiegelt einige der ersten 100 Meilensteine ihres Zukunftsprogramms „OLB 2019“ wider, die die Bank bereits im Berichtsjahr 2016 erreicht hat. Insgesamt sind rund 300 Maßnahmenpakete vorgesehen. „Unser Ziel ist es, in unserem Kreditgeschäft profitabel zu wachsen“, sagte Patrick Tessmann. Darüber hinaus setzt die Bank auf die von Kunden anerkannte Kompetenz in der individuellen Beratung, auf eine Vertiefung ihrer Spezialisierung in bestimmten Branchen und Themen sowie auf eine Mehrkanalstrategie mit hoher Erreichbarkeit: an den gut 200 Standorten im Nordwesten, im Internet sowie per Telefon.
Nach den ersten drei Monaten blickt die Bank auf einen erfreulich soliden Start ins Geschäftsjahr 2017. Patrick Tessmann verwies beispielsweise auf einen lebhaften Auftakt im Wertpapiergeschäft. Kosten und Risiken habe die Bank im Griff, insgesamt liege das Ergebnis im Trend. Für das Gesamtjahr 2017 plant die OLB mit leicht ansteigenden Erträgen aus dem operativen Geschäft und rückläufigen Verwaltungsaufwendungen. Aufgrund einer konservativ geplanten Risikovorsorge und verringerten positiven Einflüssen durch Einmaleffekte erwartet die Bank insgesamt einen moderaten Rückgang des Gewinns vor Steuern gegenüber 2016.
Hinweise an die Journalisten:
Pressefotos von der Hauptversammlung finden Sie neben weiteren Informationen im Laufe des Tages, 24. Mai 2017, auf der Seite zur Hauptversammlung.
Auch der Video-Mitschnitt der Rede des OLB-Vorstandsvorsitzenden Patrick Tessmann wird auf dieser Seite verfügbar sein.
Die nächste ordentliche Hauptversammlung der Oldenburgische Landesbank AG wird am Mittwoch, 16. Mai 2018, in Oldenburg stattfinden.