OLB baut Kundengeschäft erfolgreich aus
- Oldenburg | 02. März 2021
Zusammenfassung
- Operative Erträge gesteigert – Betriebsergebnis verbessert
- Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie noch moderat
- Strategische Transformation wird konsequent umgesetzt
Die Oldenburgische Landesbank AG (OLB) hat in einem sehr herausfordernden Jahr 2020 erfolgreich ihre Leistungsfähigkeit bewiesen und den Wachstumskurs im Kundengeschäft fortgesetzt. Die Bank steigerte per 31. Dezember 2020 die operativen Erträge auf 449,7 Millionen (Mio.) Euro (Vorjahr 420,8 Mio. Euro). Damit verbesserte sich das Betriebsergebnis auf 135,5 Mio. Euro (Vorjahr 128,8 Mio. Euro). Der Jahresüberschuss belief sich auf 78,6 Mio. Euro (Vorjahr 109,8 Mio. Euro). Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie beantwortete die OLB mit umfassenden Maßnahmen in der Organisation des Geschäftsbetriebs und einer Fokussierung auf konsequentes Risikomanagement. „Wir sind mit unserem Geschäftsmodell profitabel und zukunftsfähig – auch unter diesen erschwerten Bedingungen“, sagt Dr. Wolfgang Klein, Vorstandsvorsitzender der OLB.
Beratung und Liquiditätssicherung in Pandemie-Lage besonders gefragt
Im Kontakt zu den Kunden und in den bankinternen Abläufen hat sich die OLB sehr schnell auf die neuen Anforderungen in der Pandemie-Lage eingestellt. Vonseiten der Kunden waren vor allem kompetente Beratungen sowie finanzielle Unterstützungen zur Liquiditätssicherung nachgefragt. Bis zum Jahresende 2020 hatte die OLB öffentliche Fördermittel wie die KfW-Corona-Hilfen in einem Gesamtvolumen von rund 300 Mio. Euro vermittelt und von den involvierten öffentlichen Stellen zugesagt bekommen.
In der Beratung setzt die OLB verstärkt auf den Kontakt per Telefon oder Videochat, der von den Kunden gut angenommen wird, da so ein persönlicher Ansprechpartner montags bis freitags von 7:00 bis 22:00 Uhr zur Verfügung steht. Die Öffnungszeiten für den Publikumsverkehr in den Filialen sind nach wie vor eingeschränkt. In der Bank gilt das Gebot, wann immer möglich von zu Hause aus tätig zu sein – bis zu 80 Prozent der OLB-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter nutzen das mobile Arbeiten. „Mit unserer strategischen Transformation zur modernen Digitalbank Plus setzen wir konsequent auf die Digitalisierung von Kontaktkanälen, Produktangeboten und internen Abläufen“, sagt Dr. Wolfgang Klein, „so meistern wir auch jetzt die Herausforderungen dieser Krise und bieten unseren Kunden unsere uneingeschränkt hohe Leistungsfähigkeit.“
Beratungscenter Oldenburg als Rückgrat der Digitalbank Plus
Das Rückgrat des Multikanalangebots der OLB ist das Beratungscenter Oldenburg, das im September 2020 wie vorgesehen am neuen Standort in der Oldenburger Innenstadt eröffnet wurde. Hier arbeiten Bankmitarbeiterinnen und -mitarbeiter an den digitalen Elementen des Online- und Mobilebanking und im telefonischen Kundenservice. Zudem bietet das Beratungscenter Oldenburg, sobald die Corona-Lage es zulassen wird, mit integriertem Café und Veranstaltungsfläche eine Begegnungsstätte mit Beratung und Erlebnis unter einem Dach.
Erfolgreiches Kundengeschäft in allen Geschäftsfeldern
Mit dem Start des neuen Beratungscenters hat die OLB im Geschäftsfeld Private Kunden einen Meilenstein erreicht. Mit mehr als 5.000 Kunden schloss die OLB neue private Baufinanzierungen über 1,1 Milliarden (Mrd.) Euro ab, gegenüber Vorjahr ein Zuwachs um 21 Prozent (%). Insgesamt belief sich das Bestandsvolumen der privaten Baufinanzierungen auf 6,1 Mrd. Euro (Vorjahr 5,7 Mrd. Euro). Das Bestandsvolumen der Ratenkredite erhöhte sich trotz etwas verringertem Neugeschäft gegenüber Vorjahr um 9% auf 255,7 Mio. Euro. Viele Kunden waren 2020 zudem aktiv im Wertpapiergeschäft. Zu dem Wachstum des Provisionsüberschusses aus Wertpapiergeschäft und Vermögensverwaltung um 38% gegenüber Vorjahr hat insbesondere die Integration des Geschäfts der ehemaligen Wüstenrot Bank AG Pfandbriefbank beigetragen.
Insgesamt war das Geschäftsjahr 2020 nach der Integration der Bremer Kreditbank AG und der Bankhaus Neelmeyer AG sowie der Verschmelzung der Wüstenrot Bank AG Pfandbriefbank auf die OLB die erste volle Periode mit dem unter einem Dach kombinierten Geschäftsbetrieb. Die Effekte machten sich auch in den weiteren Geschäftsfeldern bemerkbar.
Im Geschäftsfeld Firmen- & Unternehmenskunden hatte die Liquiditätssicherung deutliche Priorität gegenüber Investitionen. Trotzdem gelang es, die operativen Erträge um rund fünf Prozent zu steigern. Der neue Bereich Fußballfinanzierung ist erfolgreich gestartet und erreichte bereits im ersten Jahr ein Geschäftsvolumen deutlich oberhalb der Erwartungen.
Im Geschäftsfeld Spezialfinanzierungen, zu dem Akquisitionsfinanzierungen, Gewerbliche Immobilienfinanzierungen und Schiffsfinanzierungen gehören, standen zurückhaltenden Geschäftsabschlüssen im Zuge der Coronavirus-Pandemie in der ersten Jahreshälfte 2020 deutliche Erholungen in den Folgemonaten gegenüber.
Die Ergebnisentwicklung spiegelt den Erfolg im Kundengeschäft wider. Im Kundenkreditgeschäft hat die OLB ihr Wachstum fortgesetzt. Das Kreditvolumen wurde wesentlich wegen der Zuwächse bei Baufinanzierungen und Spezialfinanzierungen auf 15,5 Mrd. Euro ausgebaut (Vorjahr 15,1 Mrd. Euro). Bei den Kundengeldern blieb wegen des anhaltenden Niedrigzinsniveaus der seit längerem wirkende Trend zu Einlagen mit täglicher Fälligkeit bestehen. Insgesamt beliefen sich die Kundeneinlagen auf 13,0 Mrd. Euro (Vorjahr 12,7 Mrd. Euro).
Der Zinsüberschuss konnte im Zuge der Ausweitung des Geschäftsvolumens trotz des niedrigen Marktzinsniveaus um 6,0% auf 336,3 Mio. Euro gesteigert werden (Vorjahr 317,2 Mio. Euro). Hier zahlte sich insbesondere aus, dass die OLB konsequent höhere Margen durchsetzen konnte. Der Provisionsüberschuss entwickelte sich vor allem mit dem Wertpapiergeschäft als wesentlichem Treiber positiv und erhöhte sich um 9,4% auf 113,3 Mio. Euro (Vorjahr: 103,6 Mio. Euro).
Den deutlich gestiegenen operativen Erträgen in Gesamthöhe von 449,7 Mio. Euro (Vorjahr 420,8 Mio. Euro) stehen gesunkene operative Aufwendungen in Höhe von 295,1 Mio. Euro gegenüber (Vorjahr 311,3 Mio. Euro). Zum Jahresende 2020 waren in der OLB 2.019 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt (Vorjahr 2.106). Der Personalaufwand reduzierte sich auf 173,2 Mio. Euro (Vorjahr 177,6 Mio. Euro). Die kontinuierliche Investition in die Modernisierung ihrer Angebote, Services und Prozesse setzte die OLB fort. Aufwendungen für Institutsverschmelzungen hingegen fielen weg. In Summe konnten die anderen Verwaltungsaufwendungen auf 108,1 Mio. Euro gesenkt werden (Vorjahr 119,0 Mio. Euro). Die Cost-Income-Ratio verbesserte sich deutlich auf 65,6% (Vorjahr 74,0%).
Für mögliche Kreditausfälle bereits vorgesorgt
Seit Beginn der Coronavirus-Pandemie hat sich die OLB kontinuierlich und sehr intensiv mit den wirtschaftlichen Auswirkungen auf das Kreditgeschäft auseinandergesetzt. Im Berichtszeitraum führten die Pandemie-Belastungen betroffener Kunden zu keinen spürbar erhöhten Kreditstundungen oder signifikant angestiegenen Wertberichtigungen. Den Schätzungsunsicherheiten angesichts des weiteren Verlaufs der Coronavirus-Pandemie hat die Bank durch die Bildung einer zusätzlichen Risikovorsorge in Höhe von 23,7 Mio. Euro Rechnung getragen, womit sich die Brutto-Risikovorsorge per 31. Dezember 2020 insgesamt auf 50,7 Mio. Euro beläuft. Kompensierend wirkt die Auflösung von Rücklagen aus dem Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß §340g HGB in Höhe von 20,0 Mio. Euro. In Summe beträgt daher die effektive Belastung durch die Risikovorsorge 30,7 Mio. Euro (Vorjahr 6,8 Mio. Euro).
Das Ergebnis aus Finanzanlagen ging auf 8,0 Mio. Euro zurück, nachdem das Vorjahr stark von Realisierungsgewinnen geprägt war (Vorjahr 41,3 Mio. Euro). Das Außerordentliche Ergebnis in Höhe von -20,6 Mio. Euro (Vorjahr 2,0 Mio. Euro) bildet im Wesentlichen Rückstellungen ab, die die OLB für die weitere Umsetzung ihrer Transformation zur Digitalbank Plus gebildet hat. Der Gewinn vor Steuern belief sich auf 114,9 Mio. Euro (Vorjahr 151,0 Mio. Euro).
Sehr gute Liquiditätsausstattung und robuste Kapitalbasis stützen weiteres Wachstum
Die Liquiditätsausstattung der OLB war 2020 jederzeit solide. Die OLB nutzte das TLTRO-III-Programm (Targeted Long-Term Refinancing Operation – Gezielte längerfristige Refinanzierungsgeschäfte) der Europäischen Zentralbank zur Aufnahme von rund 1,79 Mrd. Euro zusätzlicher Liquidität. Hiermit stärkte die OLB ihre Basis für das geplante Kreditwachstum. Per 31. Dezember 2020 erhöhte sich die Bilanzsumme auf 21,5 Mrd. Euro (Vorjahr 19,6 Mrd. Euro). Die Kernkapitalquote lag mit 12,7% unverändert deutlich über dem aufsichtsrechtlich für die OLB erforderlichen Mindestwert von 8,56%. Die harte Kernkapitalquote stieg auf 12,2% (Vorjahr 11,8%). „Wir sind zum einen auf die weiteren Belastungen aus der Coronavirus-Pandemie bestens vorbereitet und zum anderen mit unserer Kapitalstärke und Ertragskraft in der Lage, im laufenden Geschäftsjahr und darüber hinaus weiteres Wachstum zu realisieren“, sagt Finanzvorstand Dr. Rainer Polster.
Prognose abhängig von Entwicklung der Coronavirus-Pandemie
Die Prognose für das Geschäftsjahr 2021 ist maßgeblich vom weiteren Verlauf der Coronavirus-Pandemie abhängig. Aktuell erwartet die OLB den Jahresüberschuss für das Geschäftsjahr 2021 in einem Korridor, der sich moderat um das Ergebnisniveau des Geschäftsjahres 2020 bewegt.
Die in dieser Mitteilung genannten Zahlen basieren auf dem testierten Jahresabschluss. Die Veröffentlichung des festgestellten Jahresabschlusses auf der OLB-Homepage ist für Freitag, 26. März 2021 geplant.