Die Oldenburgische Landesbank AG (OLB) hat am Freitag, 27. März 2020, ihre Ergebnisentwicklung für das Geschäftsjahr 2019 veröffentlicht. In ihrem 150. Jubiläumsjahr hat die Bank erstmals einen Gewinn in dreistelliger Millionenhöhe ausgewiesen: Per 31. Dezember 2019 lag der Jahresüberschuss bei 109,8 Millionen (Mio.) Euro (Vorjahr: 20,6 Mio. Euro). „Wir sind kapitalstark, gut aufgestellt und für die Zukunft gerüstet“, sagt Dr. Wolfgang Klein, Vorstandsvorsitzender der OLB.
Nach den erfolgreichen Verschmelzungen mit der Bremer Kreditbank AG und der Bankhaus Neelmeyer AG im Vorjahr, migrierte die OLB im Berichtszeitraum die Wüstenrot Bank AG Pfandbriefbank. Vor diesem Hintergrund ist die Vergleichbarkeit des Ergebnisses für das Geschäftsjahr 2019 mit dem Vorjahr 2018 eingeschränkt.
Die Bilanzsumme per 31. Dezember 2019 erhöhte sich auf 19,6 Milliarden (Mrd.) Euro (Vorjahr: 19,1 Mrd. Euro). Das harte Kernkapital stieg auf mehr als 1,0 Mrd. Euro (Vorjahr:
966,3 Mio. Euro). Die harte Kernkapitalquote belief sich auf 11,8 Prozent (Vorjahr: 11,4 Prozent). „Damit liegen wir deutlich oberhalb der regulatorischen Anforderungen nach Basel-III und verfügen über ein solides Fundament“, sagt Karin Katerbau, Finanzvorstand der OLB.
Das Kreditvolumen konnte auf 15,1 Mrd. Euro signifikant gesteigert werden (Vorjahr: 14,0 Mrd. Euro). Bei den privaten Baufinanzierungen ermöglichte die OLB ihren Kunden mit rund 4.400 Neuabschlüssen über ein Volumen von 924 Mio. Euro den Kauf von Immobilieneigentum, dies entspricht einem Zuwachs von rund 15 Prozent gegenüber Vorjahr. Bei den Ratenkrediten wurden mehr als 10.000 neue Engagements über insgesamt 140 Mio. Euro abgeschlossen, gegenüber Vorjahr ein Plus von 45 Prozent. Auch die Investitionsdarlehen an mittelständische Unternehmen zogen mit rund 2.200 Engagements und einem Volumen von 1,6 Mrd. Euro deutlich an.
Zum Jahresende 2019 betreute die OLB bundesweit rund 750.000 Kunden. „Wir sind im Kundengeschäft gewachsen, haben uns außerdem in vielen Bereichen modernisiert und wichtige Weichen gestellt, um weiterhin offensiv und erfolgreich agieren zu können“, sagt Dr. Wolfgang Klein. Ein wesentliches Element hierbei ist die Weiterentwicklung zur bundesweit agierenden Digitalbank Plus mit dem innovativen Beratungscenter Oldenburg, das direkte, persönliche und digitale Kanäle unter einem Dach bündelt und im Laufe dieses Jahres eröffnet wird.
Das Einlagenvolumen der Kunden belief sich zum Jahresende 2019 auf 12,7 Mrd. Euro (Vorjahr: 11,3 Mrd. Euro). Das Volumen täglich fälliger Gelder und von Spareinlagen nahm zu, befristete Gelder waren infolge des anhaltenden Niedrigzinsniveaus erwartungsgemäß erneut rückläufig.
Die operativen Erträge im Wesentlichen aus Zins- und Provisionsüberschuss betrugen in Summe 420,8 Mio. Euro (Vorjahr: 377,6 Mio. Euro). Der Zinsüberschuss stieg unter anderem wegen der gewachsenen Zinserträge aus dem Kreditgeschäft auf 317,2 Mio. Euro (Vorjahr: 293,3 Mio. Euro). Der Provisionsüberschuss konnte auf 103,6 Mio. Euro ausgebaut werden (Vorjahr: 84,4 Mio. Euro). Hier waren die wesentlichen Treiber gestiegene Erträge aus dem Zahlungsverkehrsgeschäft (Ergebniszuwachs gegenüber Vorjahr: +2,0 Mio. Euro), dem Wertpapiergeschäft und Vermögensverwaltungen (+7,0 Mio. Euro) und dem Versicherungs-, Bauspar- und Immobiliengeschäft (+2,4 Mio. Euro) sowie Provisionserträge aus dem Kreditgeschäft insbesondere im Zusammenhang mit strukturierten Lösungen im Bereich der Spezialfinanzierungen (+4,8 Mio. Euro).
Die operativen Aufwendungen beliefen sich auf 311,3 Mio. Euro (Vorjahr: 287,4 Mio. Euro). Neben umgesetzter Kosteneffizienz spiegelten sich hier die gezielten Investitionen zur Modernisierung und Weiterentwicklung der Bank wider, insbesondere im Bereich der digitalen Vertriebskanäle. Per 31. Dezember 2019 beschäftigte die OLB 2.106 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 2.154).
Neben dem beschriebenen Wachstum im Kreditgeschäft prägten mehrere Sondereffekte die positive Ergebnisentwicklung. Zum einen kam es trotz einer leichten Eintrübung der konjunkturellen Entwicklung zu keinen vermehrten Zahlungsausfällen im Kreditgeschäft; die Risikovorsorge blieb deshalb entgegen der Prognose aus dem Vorjahr mit 6,8 Mio. Euro auf stabilem Niveau (Vorjahr: 6,5 Mio. Euro). Zum anderen nutzte die Bank gezielt Marktchancen und realisierte den Verkauf einiger Wertpapiere des Anlagevermögens. Per saldo wurde so ein Ergebnis aus Finanzanlagen in Höhe von 41,3 Mio. Euro erzielt (Vorjahr: -4,6 Mio. Euro).
Wie sich die weitere Entwicklung der Coronavirus-Pandemie auf den Geschäftsverlauf auswirken wird, kann derzeit nicht valide eingeschätzt werden. Ihre Kunden und Mitarbeiter will die Bank zuverlässig, flexibel und individuell durch diese besondere Situation begleiten. Die Aufrechterhaltung der für den Geschäftsbetrieb relevanten Abläufe ist gewährleistet. Aktuelle Informationen stellt die Bank ihren Kunden im Internet unter www.olb.de/fuersieda zur Verfügung.
Über das Bankgeschäft hinaus hat sich die OLB auch im Jahr 2019 wieder vielfältig engagiert. Mehr als 1,0 Mio. Euro wurden im Berichtszeitraum an Fördermitteln ausgezahlt. Zahlreiche gemeinnützige Projekte vornehmlich im Nordwesten Deutschlands haben davon profitiert. Für das laufende Jahr hat die OLB aktuell bereits die Unterstützung von mehr als 230 Projekten zugesagt. Ermöglicht werden die Förderungen insbesondere durch das Gewinn-Sparmodell OLB Glückssparen.