Gute Ausgangsposition für weiteres Wachstum
- Oldenburg | 21. März 2019
Zusammenfassung
- OLB legt nach Fusion Betriebsergebnis über 81,2 Mio. Euro vor
- Gelungene Verschmelzung von drei Banken in einem Geschäftsjahr
- Vorbereitung auf deutschlandweiten Marktauftritt
Die Oldenburgische Landesbank AG (OLB) hat das bewegende Geschäftsjahr 2018 mit einem Betriebsergebnis in Höhe von 81,2 Millionen (Mio.) Euro nach 48,4 Mio. Euro im Vorjahr abgeschlossen. Wie bei weiteren Positionen sind die Jahreswerte 2018 und 2017 nicht direkt vergleichbar: In das Berichtsjahr 2018 sind die Erträge und Aufwendungen der ehemaligen BKB sowie das saldierte Ergebnis des Bankhauses Neelmeyer eingeflossen, hingegen bildet das Geschäftsjahr 2017 die alleinige Entwicklung der OLB vor dem Gesellschafterwechsel ab.
Die Bilanzsumme stieg per 31. Dezember 2018 auf 19,1 Milliarden (Mrd.) Euro (Vorjahr: 14,4 Mrd. Euro). „Wir haben unsere Zukunft selbst in die Hand genommen und mit den gelungenen Zusammenschlüssen von OLB, BKB und Bankhaus Neelmeyer innerhalb eines Geschäftsjahres drei erfolgreiche Banken zu einem Institut vereint. Jetzt richten wir die OLB so aus, dass auch die kommenden Jahre eine Erfolgsgeschichte werden“, sagt Axel Bartsch, Vorstandsvorsitzender der Bank.
In der OLB und im Bankhaus Neelmeyer werden zurzeit zusammen rund 500.000 Kunden betreut. Seit der Fusion ist die Bank mit den auf unternehmerische Geschäftszweige spezialisierten Standorten in Berlin, Bremen, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, München und Stuttgart engagiert. Für den Kauf der Wüstenrot Bank AG Pfandbriefbank stehen die Zustimmung der Aufsichtsbehörden und der Vollzug des Kaufvertrags in Aussicht. Unmittelbar damit verbunden ist die Ausweitung des Geschäftsmodells auf den deutschlandweiten Marktauftritt auch für Privatkunden. Hierauf bereitet sich die OLB vor.
„Uns ist wichtig, dass unsere Kunden jederzeit und überall Zugang zu unserer Produkt- und Dienstleistungswelt haben und wir in der Beratung überzeugen. Das schafft ein positives Kundenerlebnis, womit wir uns in einer Zeit hohen Wettbewerbsdrucks abheben wollen“, sagt Axel Bartsch. Angepasst an wandelnde Kundenbedürfnisse investiert die OLB kontinuierlich in den Ausbau ihrer Erreichbarkeit und entwickelt ihre digitalen Banking-Angebote konsequent weiter. Hohe Benutzerfreundlichkeit und flexible Beratungsformate stehen hierbei besonders im Fokus.
Vor dem Hintergrund des für die Weiterentwicklung und Modernisierung bereits gebildeten Aufwands belief sich der Gewinn vor Steuern auf 42,6 Mio. Euro (Vorjahr: 50,5 Mio. Euro). Der Jahresüberschuss lag außerdem infolge einer erhöhten Steuerbelastung mit 20,6 Mio. Euro wie prognostiziert unter Vorjahr (Vorjahr: 28,3 Mio. Euro).
Die Basis für das weitere Wachstum der Bank ist die durch den Zusammenschluss deutlich gestärkte Kernkapitalausstattung in Höhe von 1,0 Mrd. Euro (Vorjahr: 623 Mio. Euro). Die Kernkapitalquote lag mit 11,9 Prozent um mehr als drei Prozentpunkte über dem aufsichtsrechtlich erforderlichen Mindestwert. Weiter gestärkt auf 12,1 Prozent wird die Kernkapitalquote mit der geplanten kompletten Thesaurierung des Bilanzgewinns.
Generell blieb das Berichtsjahr 2018 vom niedrigen Marktzinsniveau, steigenden regulatorischen Anforderungen und einer stabilen wirtschaftlichen Lage geprägt. Nach wie vor verzeichnete die OLB eine rege Nachfrage nach Krediten. Per 31. Dezember 2018 belief sich das Kundenkreditvolumen insgesamt auf 14,0 Mrd. Euro (Vorjahr: 10,8 Mrd. Euro). Beim Neugeschäft mit privaten Baufinanzierungen im Nordwesten legte die OLB deutlich zu auf ein Volumen von 803 Mio. Euro, das Bestandsvolumen belief sich auf 4,6 Mrd. Euro. Der OLB-Sofortkredit wurde mit Neuabschlüssen über 97 Mio. Euro von Privatkunden vermehrt in Anspruch genommen, das Bestandsvolumen der Ratenkredite betrug 181 Mio. Euro. Die Unternehmen in der Region hatten für Investitionen in ihren Betrieb Bedarf an neuen Darlehen über 900 Mio. Euro, insgesamt stand die OLB ihren Firmenkunden mit einem Bestand an Investitionsdarlehen von 4,0 Mrd. Euro zur Seite. Im Geschäftsfeld der Akquisitionsfinanzierungen konnte die Bank ihren Marktanteil ausbauen. Bei der Arrangierung und Strukturierung von Fremdfinanzierungen für die Übernahme mittelständischer Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz erreichte die OLB ein Kreditvolumen von rund 650 Mio. Euro. Zudem profitierte die Bank vom Zuwachs des Transaktionsvolumens im deutschen gewerblichen Immobilienmarkt. Als starker Bankpartner mit umfangreichem Netzwerk konnte die OLB ihr Kreditvolumen im Bereich Commercial Real Estate auf rund 800 Mio. Euro ausbauen.
Die Kundeneinlagen als wesentliche Säule der Refinanzierung des Kreditgeschäfts betrugen 11,3 Mrd. Euro (Vorjahr: 8,4 Mrd. Euro). Angesichts der niedrigen Zinsen blieben kurzfristige oder täglich fällige Einlagen gefragter als langfristig angelegte Gelder.
Die positive Entwicklung im Kreditgeschäft beförderte durch die Zinserträge auch den Zinsüberschuss in Höhe von 293,3 Mio. Euro (Vorjahr: 228,1 Mio. Euro). Das saldierte Ergebnis des Bankhauses Neelmeyer über 2,9 Mio. Euro floss in diese Position ein.
Der Provisionsüberschuss betrug 84,4 Mio. Euro (Vorjahr: 68,1 Mio. Euro). Vor allem die Provisionserträge aus dem Kreditgeschäft (15,2 Mio. Euro, Vorjahr: 3,0 Mio. Euro) sowie dem Versicherungs-, Bauspar- und Immobiliengeschäft (15,7 Mio. Euro, Vorjahr: 13,6 Mio. Euro) wuchsen deutlich.
Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich infolge der Fusion von OLB und BKB auf 287,4 Mio. Euro (Vorjahr: 229,6 Mio. Euro). Per 31. Dezember 2018 beschäftigte die Bank nach der Verschmelzung rund 2.100 Mitarbeiter.
Die Risikovorsorge verringerte sich auf 6,5 Mio. Euro (Vorjahr: 31,3 Mio. Euro). Neben den günstigen konjunkturellen Rahmenbedingungen wirkte sich die weitgehend abgeschlossene aktive Restrukturierung des frachtratenabhängigen Schiffsportfolios positiv aus.
Für das laufende Geschäftsjahr hat sich die OLB vor allem nachhaltiges, profitables Wachstum auf die Fahnen geschrieben.