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dpa-AFX: Heidelberg Materials weist UN-Vorwurf wegen Israel-Tochter zurück

GENF (dpa-AFX) - Das UN-Menschenrechtsbüro nennt in einer Liste über
Unternehmen, die an Siedlungsbauaktivitäten in den von Israel besetzten Gebieten
beteiligt sind, erstmals eine deutsche Zementfirma: Heidelberg Materials
. Sie hat ein Tochterunternehmen in Israel, Hanson. Heidelberg
Materials bezeichnet die Aufnahme in die Liste als ungerechtfertigt.

"Hanson Israel betreibt keine Anlagen in den besetzten palästinensischen
Gebieten, einschließlich Ostjerusalem", teilte ein Firmensprecher mit. "2023 hat
Hanson Israel sämtliche Aktivitäten im Steinbruch Nahal Raba sowie dem
dazugehörigen Asphaltwerk und Transportbetonwerk eingestellt. Der gesamte
Standort Nahal Raba bleibt weiterhin geschlossen." Der Steinbruch liegt in dem
von Israel besetzten Westjordanland.

Die israelischen Siedlungen in den besetzten Gebieten sind nach einem Urteil
des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag illegal.

158 Firmen gelistet

Das Unternehmen war wie insgesamt 215 Firmen vom UN-Menschenrechtsbüro
kontaktiert worden. Es habe dem Büro die Fakten dargelegt, sagte der
Unternehmenssprecher. "Da Hanson Israel nicht in den besetzten palästinensischen
Gebieten, einschließlich Ostjerusalem, tätig ist, spiegelt die Aufnahme der
Heidelberg Materials AG und von Hanson Israel in die aktualisierte Datenbank
nicht die aktuelle Situation wider, und ist aus unserer Sicht nicht
gerechtfertigt."

Von den 215 Unternehmen sind nun 158 Firmen auf der Liste. Auf der
bisherigen Liste standen 97 Firmen. Der UN-Menschenrechtsrat hatte das Büro 2016
beauftragt, eine solche Liste zu erarbeiten und jeweils zu aktualisieren.
Konkrete Konsequenzen hat dies nicht, Ziel der Befürworter war es nach damaligen
Angaben, Transparenz herzustellen.

Die meisten Firmen auf der Liste haben ihren Sitz in Israel. Vereinzelt sind
auch solche aus den USA, Großbritannien und Spanien darunter.

Israel lehnt UN-Menschenrechtsrat ab

Das UN-Menschenrechtsbüro schreibt in seinen Empfehlungen: "Insbesondere die
Heimatstaaten spielen eine entscheidende Rolle, indem sie ihre regulatorischen
und politischen Instrumente einsetzen, um sicherzustellen, dass Unternehmen
international anerkannte Menschenrechte in schwierigen Geschäftsumfeldern,
einschließlich Konfliktgebieten, achten".

Israel lehnt den UN-Menschenrechtsrat ab und kooperiert nicht mit ihm. Die
Regierung wirft dem Gremium vor, israelfeindlich und antisemitisch zu sein. Der
Rat besteht aus 47 Ländern, die für jeweils drei Jahre von der
UN-Vollversammlung gewählt werden./oe/DP/stw

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