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dpa-AFX: Beauftragte: Patientenakte braucht genauere Datenschutzeinstellungen

BERLIN (dpa-AFX) - Die Bundes-Datenschutzbeauftragte Louisa
Specht-Riemenschneider hat dazu aufgerufen, in der elektronischen Patientenakte
(ePA) den Schutz sensibler Daten zu verbessern. Konkret verlangt sie für die
Patienten noch detailliertere Möglichkeiten, in der von ihnen selbst per App
geführten E-Akte festzulegen, welcher Arzt welches einzelne Dokument einsehen
kann. Die Einführung der ePA läuft gerade und soll bis Oktober abgeschlossen
sein.

"Leider ist die Einstellung nicht so feingranular, wie wir uns das
wünschen", sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Ursprünglich sei eine
Grundeinstellung vorgesehen gewesen, bei der die Patienten je nach Dokument
festlegen konnten, welches sichtbar ist und welches nicht. Das sei aber ein
Stück weit zurückgedreht worden.

Auch die Deutsche Stiftung Patientenschutz hatte das bereits beklagt. So
könne ein Orthopäde sehen, wenn ein Patient in psychotherapeutischer Behandlung
sei. Es bleibe nur, ihm den Zugriff auf die E-Akte komplett zu verwehren, hatte
die Stiftung erläutert.

Die Datenschutzbeauftragte wies darauf hin, dass die EU, die gerade dabei
sei, den Umgang mit Gesundheitsdaten zu regeln, eine feinere
Einstellungsmöglichkeit vorsehe. "Mein Rat an alle Verantwortlichen lautet, dem
vorzugreifen, was europäisch geregelt wird. Sonst kann es passieren, dass
technische Anpassungen später ganz schnell erfolgen müssen. Und das ist immer
die schlechteste Lösung", sagte Specht-Riemenschneider./and/DP/zb

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