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dpa-AFX: ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: EuroStoxx schwächelt - FTSE 100 auf Rekordhoch

PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Der britische Leitindex FTSE 100
hat am Donnerstag den allgemeinen Handelssorgen getrotzt und ist
auf ein Rekordhoch geklettert. Zu verdanken war dies vor allem der
Rohstoffbranche, die in der Sektortabelle ganz oben stand. Gewinne wurden
außerdem am schweizerischen Aktienmarkt verbucht, während die Börsen der
Euroregion überwiegend leicht nachgaben.

Der EuroStoxx 50 , der Leitindex der Eurozone, beendete den
Handel nicht weit vom kurz zuvor erreichten Tagestief. Er gab um 0,14 Prozent
auf 5.438,27 Punkte nach. "Die Angst, dass der blaue Brief aus Washington doch
noch kommt, ließ einige Anleger heute erst einmal wieder vorsichtiger werden",
fasste Chef-Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets die Stimmung
zusammen.

Der schweizerische SMI legte dagegen um 1,04 Prozent auf
12.131,94 Punkte zu. Der FTSE 100 ("Footsie") stieg in London um 1,23 Prozent
auf 8.975,66 Punkte. Kurz vor Handelsschluss hatten keine 20 Zähler mehr
gefehlt, um die Marke von 9.000 Punkten erstmals zu überwinden.

Bergbau-Unternehmen führten den "Footsie" an. Die aktuell hohen Kupferpreise
kämen kurzfristig den großen Produzenten zugute, während Befürchtungen über eine
längerfristige US-Importsteuer zu schwinden schienen, sagte Susannah Streeter,
Leiterin des Bereichs "Money and Markets" von Hargreaves Lansdown.

Die Preise für Kupfer waren hochgeschnellt, nachdem US-Präsident Donald
Trump Kupferzölle in Höhe von 50 Prozent ankündigte. Zudem dürften Spekulationen
über staatliche Anreize in China für steigende Kurse von Rohstoff- und auch
Luxusaktien gesorgt haben.

Die "Shanghai Securities News" hatte berichtet, dass Chinas Notenbank
Anreize zur Ankurbelung der Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte sowohl
zeitlich beschleunigen als auch vom Umfang her ausweiten wolle. Die Zeitung
berief sich dabei auf informierte Kreise aus der Industrie. In der Folge legten
Futures auf Eisenerz zu. Zu den Gewinnern gehörten Glencore und
Rio Tinto mit Aufschlägen von jeweils 4,0 Prozent. Anglo American
stiegen um 3,8 Prozent.

Unter den Luxuswerten waren Kering und LVMH
gefragt, die jeweils um mehr als drei Prozent zulegten. Auch die Hersteller von
Spirituosen, für die China ebenfalls von großer Bedeutung ist, profitierten.
Diageo gewannen 1,7 Prozent, Pernod Ricard
gewannen 3,7 Prozent und Remy Cointreau legten um 7,7 Prozent zu.

In der Schweiz sackten die Papiere von Barry Callebaut im
breiten Markt um 13,4 Prozent ab. Der Schokoladenhersteller hatte erneut seine
Ziele für das Gesamtjahr gesenkt. Der Geschäftswende brauche wohl noch längere
Zeit und der Weg dorthin sei im aktuell durch die Zoll- und
Handelsstreitigkeiten getrübten Umfeld steinig, hieß es am Markt./ck/he

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