dpa-AFX: ROUNDUP: Fielmann will vier Milliarden Euro Umsatz bis 2030 erreichen
HAMBURG (dpa-AFX) - Der Augenoptiker Fielmann setzt sich für
die kommenden Jahre neue Wachstumsziele. So soll der Umsatz bis 2030 deutlich
steigen. Dabei setzt das Unternehmen auf sein europäisches Kerngeschäft. Aber
auch die US-Übernahmen sollen dazu beitragen. Bei der Profitabilität hingegen
kündigte Konzernchef Marc Fielmann vor der Hauptversammlung am Donnerstag keine
großen Sprünge an. Unterdessen liefen die Geschäfte im ersten Halbjahr weiterhin
rund.
Bis 2030 will das Unternehmen seinen Umsatz von zuletzt knapp 2,3 auf etwa 4
Milliarden Euro steigern, wie es in Hamburg mitteilte. Das Kerngeschäft, die
Augenoptik in Europa, dürfte rund ein Drittel zum zusätzlichen Umsatzwachstum
beitragen. Das US-Geschäft soll auf insgesamt rund eine Milliarde US-Dollar
zulegen. Zudem setzt Fielmann auf sein derzeit schnell wachsendes Geschäft mit
Hörgeräten.
"In den nächsten zehn Jahren wird sich die Fielmann-Gruppe von einem
europäischen Augenoptiker und Hörakustiker zu einem globalen Versorger rund um
Augen und Ohren entwickeln", hieß es vom Unternehmen. Bei der Marge auf Basis
des bereinigten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda)
strebt Fielmann etwa 25 Prozent an.
Zum Vergleich: Für das laufende Jahr stellt Fielmann einen Gesamtumsatz von
bis zu 2,5 Milliarden Euro in Aussicht; die bereinigte Ebitda-Marge soll auf
Konzernebene 24 Prozent erreichen. Im Europa-Geschäft geht das Unternehmen von
25 Prozent aus.
Die im Kleinwerte-Segment SDax notierte Aktie gewann am
Morgen zeitweise rund 1,4 Prozent, lag am Vormittag zuletzt aber nur noch leicht
im Plus. Im laufenden Jahr hat das Papier um rund 40 Prozent zugelegt.
Analyst Volker Bosse von Baader Helvea sprach von "überzeugenden Zielen" bis
2030. Sie implizierten ein Umsatzwachstum von im Schnitt jährlich zehn Prozent
und eine durchschnittliche Verbesserung des bereinigten operativen Gewinns
(bereinigtes Ebitda) um mehr als zehn Prozent. Diese Wachstumsperspektive
übertreffe die Markterwartungen. Ein Börsianer monierte hingegen, das neue
Margenziel sei wenig aufregend.
Das Vorgängerprogramm - die Vision 2025 - läuft unterdessen besser als
gedacht. "Als wir 2019 unsere Vision 2025 entwickelt haben, waren weder die
Coronavirus-Pandemie noch der Krieg in der Ukraine absehbar", berichtete Marc
Fielman. "Und dennoch werden wir unsere Ziele bis Ende dieses Jahres
übertreffen."
So habe Fielmann seinen Auslandsumsatz verdreifacht; Ende des Jahres soll er
knapp eine Milliarde Euro erreichen. "Unser Umsatz wuchs fast doppelt so schnell
wie ursprünglich geplant, und unser bereinigtes Ebitda wird das Ziel der Vision
2025 voraussichtlich um rund 50 Prozent übertreffen."
Im ersten Halbjahr setzte das Unternehmen seinen Wachstumskurs vorläufigen
Berechnungen zufolge fort. So kletterte der Umsatz um 12 Prozent auf 1,2
Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis stieg überproportional um
rund 26 Prozent auf etwa 290 Millionen Euro. Die entsprechende Marge verbesserte
sich von 21,1 auf etwa 23,7 Prozent.
Dabei profitierte das Unternehmen vom Sparprogramm sowie
Effizienzsteigerungen. Das erste Halbjahr sei stark ausgefallen, kommentierte
Baader-Analyst Bosse. Das bereinigte operative Ergebnis sei dabei etwas besser
ausgefallen als erwartet.
Die endgültigen Zahlen will Fielmann im August veröffentlichen./nas/stw/jha/