TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Die wichtigsten Aktienmärkte in
Fernost haben am Dienstag zugelegt und sich damit von den Verlusten am Vortag
erholt. Die Märkte reagierten mit Erleichterung auf mehr Zeit für Verhandlungen
im Zollstreit mit den USA. US-Präsident Donald Trump hatte die Frist der für
diesen Mittwoch angepeilten Zölle auf den 1. August verschoben. Ausgenommen ist
dabei China - mit dem Land gibt es eine separate Vereinbarung.
Trump verschickte zudem eine Reihe von Briefen mit neuen Zollbestimmungen an
mehrere Länder, darunter Japan, Südkorea, Südafrika und Malaysia. Die Sprecherin
des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, sagte, wechselseitige Zölle oder die in den
Schreiben aufgeführten neuen Zölle würden in Kraft treten - "oder es werden
Vereinbarungen getroffen". Diese Länder werden demnach weiter mit den
Vereinigten Staaten verhandeln. Man habe viele positive Entwicklungen gesehen.
"Die Trump-Administration scheint an einer weiteren Eskalation der
Handelsstreitigkeiten kein Interesse zu haben", interpretierte Volkswirt Thomas
Gitzel von der VP Bank den Schritt. "Vielmehr möchte sie mit den jeweiligen
Handelspartnern Zollvereinbarungen treffen." Dazu bedürfe es mehr Zeit.
Vermutlich dürfte auch der 1. August kein fester Termin sein.
Der japanische Leitindex Nikkei 225 legte um
0,26 Prozent auf 39.688,81 Punkte zu. Auch die chinesischen Börsen zogen an. Der
CSI-300-Index , der die wichtigsten Aktien der chinesischen
Festlandsbörsen enthält, gewann 0,88 Prozent auf 4.000,08 Punkte. Der Hang-Seng
-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong stieg um
0,82 Prozent auf 24.084,41 Punkte.
Verhaltener war die Entwicklung in Australien. Der S&P/ASX 200
schloss nahezu unverändert. Die Marktstrategen der Deutschen Bank
verwiesen auf die Entscheidung der Notenbank, die Zinsen entgegen den
Erwartungen unverändert zu lassen und zunächst eine abwartende Haltung
einzunehmen. Dies habe den australischen Dollar und die Anleiherenditen steigen
lassen./mf/jha/