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dpa-AFX: Büro-Leerstand in Metropolen steigt: Höchster Wert seit 2013

FRANKFURT (dpa-AFX) - In deutschen Großstädten ist der Anteil leerstehender
Büroflächen nach Einschätzung des Großmaklers JLL so hoch wie seit über zehn
Jahren nicht. Neben dem Trend zum Homeoffice mache sich die Konjunkturflaute
bemerkbar und die Unsicherheit um US-Zölle. Das lasse Unternehmen bei
Investitionen und Neueinstellungen zögern, schreibt der Immobilienspezialist
Jones Lang LaSalle.

Das kurzfristig verfügbare Angebot an Büroflächen in den sieben Metropolen
Berlin, Hamburg, München, Frankfurt, Düsseldorf, Köln und Stuttgart summierte
sich im zweiten Quartal auf mehr als 7,6 Millionen Quadratmeter, so JLL. Das
entspreche einer Leerstandsquote von 7,7 Prozent. "Diese erreicht damit den
höchsten Stand seit mehr als einem Jahrzehnt und liegt mittlerweile deutlich
über einer für die Märkte "gesunden" Leerstandsquote von etwa fünf Prozent." Zum
Vergleich: Vor der Corona-Pandemie lagt die Quote in den Metropolen bei 3,0
Prozent, noch höher als zuletzt war der Wert 2013 mit 8,0 Prozent.

Unternehmen zögern bei Neuanmietungen

Zwar wurden im ersten Halbjahr 2025 mehr Büroflächen vermietet. Mit knapp
1,4 Millionen Quadratmetern sei der Flächenumsatz um neun Prozent zum
Vorjahreszeitraum gestiegen und es zeichneten sich große Abschlüsse ab.
Allerdings sei der Enthusiasmus des Jahresbeginns etwas verflogen, sagte Miguel
Rodriguez Thielen, Head of Office Leasing bei JLL Deutschland. Teils würden
Abschlüsse verschoben und Firmen verlängerten häufiger Verträge als neue Flächen
zu mieten.

Frankfurt mit Ausreißer, Berlin Schlusslicht

Im Vergleich der Metropolen stieg der Flächenumsatz am stärksten in
Frankfurt mit plus 86 Prozent. Das lag allerdings an Großabschlüssen in der
Finanzbranche, darunter Commerzbank und ING . In
Berlin sank der Flächenumsatz dagegen um gut 19 Prozent.

Gestiegene Zinsen und das Ende des Immobilienbooms haben die Büromärkte hart
getroffen. Während die Preise für Wohnungen und Häuser wieder deutlich steigen,
erholen sich Büroimmobilien nur langsam. Mit dem Trend zum Homeoffice
verkleinern viele Firmen Flächen und stoßen alte Gebäude ab. Zugleich kommen
laufend neu gebaute Büros auf den Markt.

Am Markt gilt darüber hinaus das Prinzip "kleiner, aber feiner": Während
Unternehmen hohe Mieten für moderne Flächen in Bestlagen zahlen, stehen alte
Bürogebäude oft leer, besonders in Randlagen./als/DP/men

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