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dpa-AFX: Devisen: Euro legt zum Dollar zu - US-Zollentscheidungen erwartet

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Freitag
gestiegen. Am Nachmittag kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,1768
US-Dollar. Im frühen Handel hatte er noch etwas weniger gekostet. Die
Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1767 (Donnerstag: 1,1782)
Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8498 (0,8487) Euro.

Der US-Arbeitsmarktbericht hatte am Donnerstag den Euro zum Dollar nur
vorübergehend belastet. Der Beschäftigungsaufbau und die Arbeitslosenquote
entwickelten sich merklich besser als erwartet. Experten sehen jedoch Schwächen,
da ein großer Teil des Stellenaufbaus im Staatssektor erfolgte. Die meisten
Ökonomen erwarten weiterhin eine Leitzinssenkung durch die US-Notenbank Fed erst
auf der übernächsten Sitzung im September.

Schwache Konjunkturdaten aus Deutschland belasteten den Euro am Vormittag
nicht. Die Auftragseingänge waren im Mai stärker als erwartet gefallen.
Allerdings wurde der Anstieg im April deutlich nach oben revidiert. Experte
Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg sprach mit Blick auf
die Mai-Daten in einer ersten Reaktion von einer leichten Enttäuschung, die aber
nicht überbewertet werden sollte. "Zuletzt waren die Zahlen aus der Industrie
durchaus ansprechend, sodass auch mal der eine oder andere Rücksetzer zu
verkraften ist."

Aus den USA gab es kaum Impulse. Es wurden wegen des dortigen Feiertags
keine Konjunkturdaten veröffentlicht.

Der Blick richtete sich jetzt auf die Handelspolitik von US-Präsident Donald
Trump. "Problematisch könnte es nochmals in der kommenden Woche werden, wenn das
Trumpsche Datum für die Einigung auf neue Zollabkommen erreicht wird", schreibt
Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater. "Aber auf diesem Feld sind die
Marktteilnehmer nicht mehr so schreckhaft wie noch vor einigen Monaten, wissen
sie doch, dass Zölle zwar dauerhaft bleiben werden, die US-Regierung jedoch vor
den selbstzerstörerischen Effekten von zu hohen Zollsätzen zurückschreckt."
US-Präsident Donald Trump will ab dem 9. Juli weitere Zölle in Kraft treten
lassen, wenn die EU ihm in Handelsfragen nicht entgegenkommt.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen
Euro auf 0,86250 (0,86290) britische Pfund, 169,92 (169,58) japanische Yen und
0,9346 (0,9351) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag
in London 3.332 Dollar. Das waren etwa 6 Dollar mehr als am Vortag./jsl/

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