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dpa-AFX: Französischer Fluglotsenstreik bremst Start in Sommerferien

PARIS (dpa-AFX) - Ein Fluglotsenstreik bremst in Frankreich ausgerechnet zum
Start der Sommerferien den Verkehr an den Flughäfen in Paris und in weiteren
Städten aus. Die Zivilluftfahrtbehörde DGAC bat die Fluggesellschaften, die Zahl
ihrer Starts und Landungen ab Paris am Donnerstag um 25 Prozent und am Freitag
um 40 Prozent zu reduzieren. In Nizza sollte jeder zweite Flug gestrichen werden
und Einschränkungen waren unter anderem auch in Lyon, Marseille, Ajaccio und
Bastia geplant. Hunderttausende Flugreisende sind von dem Streik an den laut
DGAC verkehrsreichsten Tagen des Jahres betroffen.

Die Gewerkschaften, die zu dem Streit aufrufen, fordern das Anwerben von
mehr Personal und eine bessere Bezahlung und protestieren gegen eine Reihe
organisatorischer Veränderungen, insbesondere gegen eine Präsenzkontrolle für
die Fluglotsen in den Kontrolltürmen. Die Luftfahrtbehörde betont, dass diese
Maßnahmen von einschneidender Bedeutung seien, um EU-Vorschriften einzuhalten
und die Flugsicherheit nach einem gravierenden Vorfall in Bordeaux zu erhöhen.

Verkehrsminister Philippe Tabarot bezeichnete den Streik zum Start der
Sommerferien als inakzeptabel und verwies auf die Notwendigkeit der
Anwesenheitskontrolle für die Fluglotsen nach einer Beinahe-Kollision zweier
Flugzeuge in Bordeaux Ende 2022. Ein Airbus A320 von Easyjet
hatte seinen Landeanflug im letzten Moment abbrechen müssen, weil
sich ein Sportflugzeug auf der Piste befand. Von ursprünglich eingeteilten sechs
Fluglotsen hatten am Ende nur drei Dienst und eine machte zum Moment des
Vorfalls Pause. Die Luftsicherheitsbehörde BEA hatte später eine
Präsenzkontrolle für die Fluglotsen auf ihren Posten empfohlen./evs/DP/jha

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