dpa-AFX: ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Überwiegend im Plus
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben am
Mittwoch mehrheitlich zugelegt. Der EuroStoxx 50 schloss mit
einem Gewinn von 0,69 Prozent bei 5.318,72 Punkten. Außerhalb des Euroraums
stieg der Schweizer SMI letztlich um 0,24 Prozent auf 11.992,24
Zähler. Dagegen sank der britische FTSE 100 um 0,12 Prozent auf
8.774,69 Punkte.
Trotz der überwiegend höheren Kurse sei die sommerliche Lethargie und
Müdigkeit zu spüren, hieß es. Bei den Zöllen könnte den Börsen ein heißer Sommer
bevorstehen.
Die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, die Aussetzung der US-Zölle
auf EU-Waren nicht über den 9. Juli hinaus zu verlängern, solle Druck auf die
Verhandlungspartner ausüben, bemerkte Analyst Thomas Altmann von QC Partners.
"Sollte das Weiße Haus aber schon in einer Woche wieder an der Zollschraube
drehen, wird das sicherlich nicht spurlos an den betroffenen Unternehmen und an
deren Aktienkursen vorbeigehen", so Altmann.
Zölle waren auch ein Thema für die Autowerte, die sich am Mittwoch stark
entwickelten. Die Importzölle dürften sich wohl weniger stark auf die
europäische Autobranche auswirken als zunächst befürchtet, prognostizierte
UBS-Analyst Patrick Hummel in einem Sektorausblick. Ausgesprochen zuversichtlich
äußerte er sich dabei für BMW . Die Aktie gewann über 5 Prozent.
Noch stärker waren die Rohstoffwerte. Sie profitierten von gestiegenen
Preisen für Eisenerz. Hier kletterten ArcelorMittal um 5,9
Prozent, Rio Tinto um 2,7 Prozent und Glencore um
rund fünf Prozent.
Im Bankensektor gab es eine Übernahme, die am Markt ein positives Echo fand.
Die spanische Großbank Santander kauft das britische Geschäft der
kleineren heimischen Konkurrentin Banco Sabadell . Damit steigt
die in Großbritannien bereits aktive Santander zum drittgrößten Kreditgeber des
Landes auf. Santander gewannen 2,2 Prozent, Sabadell legten noch deutlicher zu.
Der zuletzt starke Immobiliensektor lag dagegen im Zuge der Branchenrotation
am Ende des Feldes. An den günstigen Aussichten ändert sich dadurch aber nach
Ansicht von Anlagestratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank nichts. "Das
neu entfachte Interesse am Sektor erkläre ich mir damit, dass er vom aktuellen
Handelskonflikt weitgehend unberührt bleibt und die Gewinnschätzungen im
Vergleich zum Gesamtmarkt robuster ausfallen", so Stephan angesichts der starken
Entwicklung der Branche im vergangenen Quartal. "Darüber hinaus ist die
Bewertung historisch günstig."
Die Aktien von Spectris profitierten vom Bieterkampf um das
britische Messtechnik-Unternehmen und verteuerten sich um 3,7 Prozent. Der
Finanzinvestor KKR stockte sein Übernahmeangebot auf und übertrumpfte damit die
Offerte des Finanzinvestors Advent um rund sechs Prozent./edh/stw