dpa-AFX: ROUNDUP: Zoll-Sonderkonjunktur am US-Automarkt flaut ab
DETROIT (dpa-AFX) - Die US-Zollpolitik hat den Neuwagenverkäufen in den USA
nur einen kurzen Schub beschert. Nachdem Kunden im Frühjahr mit Blick auf die
Zölle auf Autos und Autoteile Fahrzeugkäufe noch vorgezogen hatten, um
steigenden Kosten zu entgehen, schwächte sich der Trend im zweiten Quartal
wieder ab.
Der US-Autobauer General Motors etwa lieferte im zweiten
Quartal zwar über sieben Prozent mehr Autos aus als ein Jahr zuvor; doch nach
überraschend starken Zahlen im April und Mai kühlte sich die Entwicklung im Juni
- wie in der Branche auch - wieder ab. Ford verzeichnete in dem
Jahresviertel dank einer Rabattaktion sogar ein Absatzplus von 14 Prozent - doch
das galt nicht mehr für Juni.
Die deutschen Autobauer entwickelten sich unterschiedlich. Während bei BMW
etwa der Pkw-Absatz um 9,7 Prozent zulegte, gingen die Verkäufe
von größeren SUVs deutlich zurück. Insgesamt verbuchten die Münchner ein
Absatzminus von 0,4 Prozent.
Anders Volkswagen : Hier brachen die Verkäufe sowohl insgesamt
als auch allein bei Pkw um 29 Prozent ein. Volkswagen sprach von einem
"herausfordernden Umfeld". Auch die Tochter Audi meldete einen Absatzrutsch von
19 Prozent.
Der japanische Autobauer Toyota kam im abgelaufenen Quartal
in den Vereinigten Staaten auf ein Plus von sieben Prozent - doch im Juni
stagnierte der Absatz. "Von Ende März bis Anfang Mai hatten wir eine Menge
Vorzieheffekte - ich glaube, die ganze Branche", sagte der Leiter von Toyotas
US-Markenvertrieb, David Christ. Seitdem sei das Verkaufstempo zu dem
zurückgekehrt, was er als normal bezeichnen würde.
Viele US-Kunden waren im Frühjahr verstärkt in die Autohäuser gekommen, um
vor Inkrafttreten der US-Zölle auf importierte Autos und Teile noch Wagen zu
kaufen. Aus Sicht des Analyseunternehmens J.D. Power trieb dies den Absatz im
zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,5 Prozent nach oben.
Zuletzt mussten einige ausländische Autohersteller bereits Rückgänge
hinnehmen. So sank der Absatz des japanischen Herstellers Subaru um 16 Prozent,
der koreanische Anbieter Kia büßte gut 3 Prozent ein. Der japanische Hersteller
Nissan setzte im gesamten Quartal in den USA 6,5 Prozent weniger
Autos ab, Honda kam hingegen von April bis Juni auf plus 8,4
Prozent./stw/tih/nas/tav/jha/