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dpa-AFX: ROUNDUP: Frachter-Untergang mit VW-Autos - Zivilstreit um Millionen

BRAUNSCHWEIG (dpa-AFX) - Um Schadenersatz in Millionenhöhe wird mehr als
drei Jahre nach dem Untergang des Autotransportschiffs MS "Felicity Ace" vor
Gericht gestritten. Das Landgericht Braunschweig beschäftigt sich von heute
(11.00 Uhr) an mit dem Zivilverfahren, in dem zwei nicht näher genannte
Unternehmen des Volkswagenkonzerns beklagt sind. Die Eigentümerin und Reederei
des Schiffes sowie Versicherungen fordern Schadenersatz im dreistelligen
Millionenbereich.

Das Spezialschiff war auf dem Weg von Emden in die USA mit rund 4.000
Neuwagen des VW -Konzerns beladen. Auf Höhe der Azoren geriet es
am 16. Februar 2022 in Brand. Einen halben Monat später sank es bei einem
Abschleppversuch. Die Brandursache ist seitdem strittig.

War eine Batterie der Auslöser?

Die insgesamt sieben Klägerinnen sind überzeugt, dass sich die Batterie
eines Elektroautos selbst entzündete. Die Beklagten streiten das nach Angaben
des Gerichts ab. Sie behaupten, der Brand habe eine andere Ursache, und das
Sinken des Schiffes hätte durch umsichtiges Handeln verhindert werden können.

Wie für Zivilverfahren üblich hat es nach Angaben des Gerichts auch in
diesem Fall vorab den Versuch einer gütlichen Einigung gegeben. Eine Mediation
sei aber nicht erfolgreich gewesen, so dass es nun zur Verhandlung komme. Bei
solchen Auftaktterminen führe der Richter üblicherweise zunächst in das
Verfahren ein, sagte ein Gerichtssprecher. Dabei gehe es darum, die rechtlichen
Knackpunkte aus Sicht der Kammer zu benennen.

Mit der Einführung bekommen die Streitparteien in der Regel einen Eindruck,
in welche Richtung das Verfahren gehen könnte. Weitere Gespräche mit dem Versuch
einer Einigung sind dann jederzeit möglich.

Versicherer fordern bessere Löschanlagen

Nach dem verheerenden Brand auf einem Frachter hatte etwa der Gesamtverband
der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) bessere Löschanlagen auf solch
riesigen Transportschiffen gefordert. "Bei Warenwerten bis zu 500 Millionen Euro
an Bord sollte bei diesen Schiffen in mehr Sicherheit investiert werden", sagte
damals der GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen./xma/DP/zb

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