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dpa-AFX: ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: EuroStoxx leidet unter Zollunsicherheit

PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas Börsen haben am Dienstag wegen
Zollunsicherheit an die Schwäche vom Vortag angeknüpft. Nachdem sich der
EuroStoxx von seinem Juni-Tief bis zum Vortagshoch um fast drei Prozent erholt
hatte, sind laut Experten neuerdings Gewinnmitnahmen angesagt.

Vorsichtiger werden die Anleger angesichts der Frist für die Zollgespräche
zwischen den USA und der Europäischen Union, die am 9. Juli ausläuft. Weiterhin
lassen Fortschritte auf sich warten. Nach einem Treffen mit
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) sagte der bayerische
Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder, er rechne nicht mit einer
vollständigen Rücknahme der angedrohten Abgaben.

Der EuroStoxx 50 gab letztlich um 0,39 Prozent auf 5282,43
Punkte nach. Außerhalb des Euroraums war die Tendenz besser: Der Schweizer SMI
arbeitete sich in Zürich mit 0,35 Prozent ins Plus auf 11.963,31
Zähler vor. Der britische FTSE 100 legte schließlich 0,28 Prozent
auf 8.785,33 Punkte zu.

Im Fokus standen am Dienstag auch Daten zur Inflation in der Eurozone. Diese
zog im Juni leicht auf zwei Prozent an und deckte sich so mit dem
mittelfristigen Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB). Nach Ansicht
von VP-Bank-Ökonom Thomas Gitzel dürfte die EZB dies "mit gewissem Wohlwollen
aufnehmen". Ein relativ hoher Anstieg der Dienstleistungspreise spreche aber
dagegen, dass die EZB vorerst weitere Zinssenkungen lanciert.

An der Spitze des Marktes standen vornehmlich Branchen mit defensiven
Qualitäten, darunter Konsumgüter, Lebensmittel, Einzelhandel und Versorger. Im
EuroStoxx standen Werte wie Adidas , L'Oreal oder
der Spirituosenkonzern Pernod Ricard hoch im Kurs. Ganz oben
thronte dort aber LVMH mit 5,5 Prozent Plus. Die US-Bank Goldman
Sachs hatte den Luxusgüterkonzern auf ihre "Conviction Buy List" gesetzt.

Bei den Versorgern stützte die britische Regulierungsbehörde Ofgem, die laut
dem JPMorgan-Analysten Pavan Mahbubani der Energiebranche eine etwas höhere
Eigenkapitalrendite zugestanden habe als erwartet. Es gehe noch um die Details,
auf den ersten Blick schienen die Nachrichten aber positiv für Stromkonzerne und
Netzbetreiber, die in Großbritannien aktiv sind, schrieb er. National Grid
legten in London letztlich um 1,1 Prozent zu.

Gewinnmitnahmen gab es dagegen im Bankensektor, dessen Teilindex um 1,3
Prozent fiel, nachdem er 2025 in der Spitze knapp 30 Prozent zugelegt hatte.
Societe Generale , mit fast 80 Prozent Plus seit Jahresbeginn der
diesjährige Branchen-Spitzenreiter, gaben nun um 1,2 Prozent nach.

Astrazeneca rückten in London nach einem Pressebericht mit
2,8 Prozent ins Plus vor. Laut der britischen Zeitung "The Times" soll
Konzernchef Pascal Soriot über eine Verlagerung der Börsennotiz in die USA
nachdenken./tih/stw

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