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dpa-AFX: ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Nasdaq 100 und S&P 500 weiter auf Rekordjagd

NEW YORK (dpa-AFX) - Die Anleger haben am Montag bei US-Aktien weiterhin
zugegriffen. Der technologielastige Nasdaq 100 und der marktbreite S&P 500
setzten beide ihre Rekordjagd fort, die in der Vorwoche begonnen hatte. Hoffnung
auf eine Entspannung in den Handelskonflikten paarte sich mit den Spekulationen
einiger Anleger, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen doch früher senken könnte
als zuvor erwartet.

Der Nasdaq 100 schloss 0,64 Prozent höher bei 22.679,01
Zählern, während der S&P 500 um 0,52 Prozent auf 6.204,95 Zähler
stieg. Der Dow Jones Industrial kam mit 44.094,77 Punkten auf ein
Plus von 0,63 Prozent. Die Indizes gingen damit am oberen ihrer Tagesspanne über
die Ziellinie.

Noch knapp 1.000 Punkte von seiner Bestmarke entfernt, konnte der Dow am
Montag lediglich ein Hoch seit Februar vorweisen. Im Juni hat der
Wall-Street-Index mit 4,3 Prozent weniger stark zugelegt als der S&P 500 und der
Nasdaq 100. Am Montag endete auch das zweite Quartal. In diesem gewann der Dow
etwas mehr als vier Prozent, während der Nasdaq 100 einen Zuwachs von fast 18
Prozent verbuchte.

In dem Streit zwischen den USA und Kanada über die Einführung gegenseitiger
Zölle gab es wieder Entspannungssignale. Beide Seiten nehmen ihre
Handelsgespräche wieder auf, nachdem US-Präsident Donald Trump am Freitag noch
einen Abbruch angekündigt hatte. Wie es hieß, hat Kanada seinen Plan,
US-Technologieunternehmen zu besteuern, in Erwartung "eines für beide Seiten
vorteilhaften umfassenden Handelsabkommens" zurückgezogen.

Am Wochenende gab Trump zudem Hoffnungen auf frühere Zinssenkungen der
US-Notenbank neue Nahrung. Er machte erneut seinem Unmut über den heimischen
Notenbankchef Jerome Powell und eine ihm zu restriktive Geldpolitik Luft. In
einem Interview äußerte er den Wunsch, Powell würde schon vor Ablauf seiner
Amtszeit im Mai 2026 zurücktreten.

Unternehmensseitig richteten sich die Blicke im späten Handel auf Apple
, einem der bislang größten Dow-Verlierer in diesem Jahr. Die
Aktien zogen in der Schlussstunde auf plus zwei Prozent an und wagten damit
einen Erholungsversuch. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf
Kreise berichtete, erwägt der iPhone-Hersteller, fremde KI-Lösungen für eine
neue Version der Sprachsteuerung Siri einzusetzen, um eigene Schwächen in diesem
Bereich abzumildern.

Im Bankensektor stand die Nachlese eines Stresstests der Fed im Mittelpunkt.
Aus dem Dow setzten JPMorgan und Goldman Sachs
ihre jüngste Rekordrally fort. Laut dem Bank-of-America-Experten Ebrahim
Poonawala haben die Ergebnisse die optimistischsten Erwartungen übertroffen. Bei
Goldman Sachs habe sich die Situation im Vorjahresvergleich besonders stark
verbessert. Die Aktie der Investmentbank war mit einem Plus von 2,5 Prozent der
Spitzenreiter im Leitindex Dow.

Unter den Dow-Gewinnern waren mit plus 1,4 Prozent auch die Aktien von Walt
Disney . Nach einer Kaufempfehlung von Jefferies erreichten sie
den höchsten Stand seit fast drei Jahren. Das Risiko einer Abschwächung im
Segment Vergnügungsparks im zweiten Halbjahr sei begrenzt, begründete Analyst
James Heaney seine Neubewertung. Für das Geschäft mit Kreuzfahrten 2026 seien
die Vorzeichen gut. Zudem dürfte das Segment Medien und Unterhaltung profitabler
werden.

Beim Softwarekonzern Oracle hatte eine Analystenstudie einen
Rekord zur Folge: Nach einem Kaufvotum der Investmentbank Stifel schnellte der
Kurs des Softwarekonzerns um vier Prozent nach oben. Wie aus einer behördlichen
Mitteilung hervorging, wurde außerdem ein Vertrag mit einem unbekannten
Großkunden über Cloud-Dienste unterzeichnet, die ab 2028 einen Jahresumsatz von
über 30 Milliarden US-Dollar einbringen sollen.

An der Nasdaq erreichten die Anteile des Online-Brokers Robinhood
mit einem Kurssprung um fast 13 Prozent Rekordniveau, nachdem die
Bank of America ihr Kursziel deutlich auf 95 Dollar angehoben hatte.

Zu den besten Werten im Nasdaq 100 zählten die 4,3 Prozent höheren Aktien
von Palantir , nachdem das auf Datenanalyse spezialisierte
Softwareunternehmen eine Partnerschaft mit dem Beratungsunternehmen Accenture
bekannt gegeben hatte. Gemeinsam wollen die Unternehmen für die
US-Bundesbehörden KI-gestützte Lösungen bereitstellen. Accenture
legten daraufhin um 1,2 Prozent zu./tih/zb

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