FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Bankenrettungsfonds FMS hat das vergangene Jahr
mit Gewinn abgeschlossen. 502,6 Millionen Euro Plus standen Ende 2024 in der
Bilanz, wie die Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur in Frankfurt mitteilte.
Ein Jahr zuvor hatte der aus Steuergeldern finanzierte Fonds nach zwei Jahren
mit Gewinn wieder einen Verlust von minus 89,2 Millionen Euro Verlust
ausgewiesen.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr sorgten Erlöse aus dem Verkauf eines Teils der
für den Bund gehaltenen Commerzbank-Anteile und die positive
Entwicklung der Commerzbank-Aktie für Auftrieb. Dazu kam die erhöhte Dividende
des Frankfurter Dax-Konzerns .
Auch die staatliche Beteiligung an der Hypo Real Estate Holding GmbH (HRE)
trug dank einer Gewinnausschüttung positiv zum Jahresabschluss bei. Der
Immobilienfinanzierer HRE war während der Finanzkrise 2008/2009 verstaatlicht
worden.
Über die Jahre Milliardenverluste
Der Rettungsfonds - auch unter der Kurzbezeichnung Soffin bekannt - war im
Herbst 2008 auf dem Höhepunkt der Finanzmarktkrise aufgelegt worden. Mit Hilfe
von Steuergeldern sollte mittels Garantien und Beteiligungen das deutsche
Bankensystem stabilisiert werden.
Seit seiner Gründung häufte der Fonds aktuellen Angaben zufolge 21,1
Milliarden Euro Verlust an. Wie viel davon letztlich bei den Steuerzahlerinnen
und Steuerzahlern hängen bleibt, wird sich erst beziffern lassen, wenn der Fonds
aufgelöst wird.
Ein entscheidender Faktor dürfte sein, zu welchem Preis der Staat seinen
verbliebenen Commerzbank-Anteil von gut zwölf Prozent verkaufen kann. Das steht
derzeit allerdings nicht an. Im September hatte die italienische Unicredit
den Teilausstieg des Bundes genutzt, war in großem Stil bei der
Commerzbank einstiegen und hatte mit Überlegungen für eine Übernahme für
Aufregung in Frankfurt und Berlin gesorgt. Wie es bei diesem Thema weitergeht,
ist offen./ben/DP/stw