dpa-AFX: Hafenlogistiker HHLA baut Beteiligungen in der Ukraine aus
HAMBURG (dpa-AFX) - Der Hamburger Hafenlogistiker HHLA baut
seine Beteiligung an Terminals in der Ukraine trotz des russischen
Angriffskriegs aus. Stimmt die ukrainische Wettbewerbsbehörde zu, wird die
Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) 60 Prozent und damit die Mehrheit an der
Eurobridge Intermodal Terminal LLC im westukrainischen Batiovo übernehmen, wie
das Unternehmen mitteilte. Die HHLA, die der Stadt und der weltgrößten Reederei
MSC gehört, betreibt bereits seit 2001 in Odessa einen Terminal mit drei
Liegeplätzen und sechs Containerbrücken.
Terminal in Batiovo liegt nahe der EU-Grenze
Der Bahnterminal in Batiovo soll künftig unter dem Namen "HHLA Eurobridge
Batiovo" als Joint Venture der HHLA International GmbH und der ukrainischen
Investmentgesellschaft Fortior Capital LLC betrieben werden. Er liege nahe der
Grenze zur EU an einem zentralen Schnittpunkt mehrerer internationaler
Eisenbahnkorridore und bilde damit einen wichtigen Knotenpunkt für den
Warenverkehr zwischen der Ukraine, Ungarn und der Slowakei.
Dank des Zugangs zu Gleisanlagen mit Normalspur (1435 mm) und Breitspur
(1520 mm) eigne sich der Terminal ideal als Schnittstelle zwischen den
europäischen und ukrainischen Logistiknetzen, teilte die HHLA mit. In der ersten
Ausbaustufe soll der Terminal vom vierten Quartal an jährlich rund 100.000
Standardcontainer abfertigen können und sei auch für den Umschlag von Getreide
sowie Stückgut ausgelegt.
Drei Tote bei russischem Raketenangriff auf Odessa-Terminal
"Die Ukraine ist und bleibt ein wichtiger Wachstumsmarkt mit großem
Potenzial für den intermodalen Güterverkehr", sagte HHLA-Chefin Angela Titzrath.
Gerade in herausfordernden Zeiten sei eine leistungsfähige und verlässliche
Infrastruktur von zentraler Bedeutung.
Zuletzt musste die HHLA jedoch einen schweren Rückschlag hinnehmen. Bei
einem russischen Raketenangriff auf den HHLA Container Terminal Odessa wurden am
23. Mai drei Beschäftigte getötet und fünf verletzt./klm/DP/mis