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dpa-AFX: Kassen für Kostendämpfer bei Arznei-Ausgaben

KREMMEN (dpa-AFX) - Die gesetzlichen Krankenkassen dringen angesichts stark
gestiegener Ausgaben für Medikamente auf rasche Kostendämpfer. Von 2012 bis 2024
hätten sich die jährlichen Ausgaben im Bereich der Praxen um 29 Milliarden Euro
auf 56 Milliarden Euro erhöht, sagte die stellvertretende Chefin des
Spitzenverbands, Stefanie Stoff-Ahnis, im brandenburgischen Kremmen. Treiber
Nummer eins sei der Markt für neue Arzneimittel mit Patentschutz.

Man sei an echten Innovationen und Verbesserungen für die Versorgung
interessiert, sagte Stoff-Ahnis. Die gesetzliche Krankenversicherung gebe aber
deutlich zu viel Geld für Wirkstoffe ohne nachgewiesenen Zusatznutzen aus.
Hintergrund sind gesetzliche Regeln zur Preisbildung, die bei Medikamenten für
seltene Erkrankungen zunächst keine Nutzenbewertungsverfahren vorsehen.

Der Kassen-Verband fordert zur Kostendämpfung unter anderem eine Senkung der
Mehrwertsteuer auf Medikamente auf sieben Prozent. Langfristig müsse es zu einer
vollen Nutzenbewertung auch für Arzneimittel für seltene Erkrankungen kommen.
Bei neuen Zell- und Gentherapien lägen Spitzenpreise aktuell bei zwei bis vier
Millionen Euro je Patient und Behandlung./sam/DP/mis

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