BONN (dpa-AFX) - Damit die Handynetze besser werden und letzte Funklöcher
verschwinden, sollen die Bundesbürger in der kommenden Woche ihr Handy zücken
und Messungen durchführen. Zu der ersten bundesweiten Mobilfunk-Messwoche rufen
Bund, Länder und Kommunen auf. Sie startet am Montag und geht bis zum
darauffolgenden Sonntag.
Die Bürgerinnen und Bürger sollen dafür die kostenlose Breitbandmessung-App
der Bundesnetzagentur nutzen. Mit den Ergebnissen soll ein präziseres Bild der
tatsächlichen Qualität der Handynetze entstehen und sich erkennen lassen, wo
noch Handlungsbedarf ist. Im vergangenen Jahr hatte es so eine
Mobilfunk-Messwoche bereits in Nordrhein-Westfalen gegeben.
"Gemeinsam erheben wir ein aktuelles Bild der Netzverfügbarkeit - und damit
die Datenbasis für eine bessere Mobilfunkversorgung überall", sagt
Bundesdigitalminister Karsten Wildberger (CDU). Netzagentur-Chef Klaus Müller
sagt, dass mit den Ergebnissen die Situation vor Ort besser bewertet werden
könne.
Messfahrzeuge und Hinweise sollen Funklöcher ausfindig machen
Deutschlands Handynetze sind in den vergangenen Jahren deutlich besser
geworden - mancherorts sind die Verbindungen aber noch immer schwach.
Wer Telekom-Kunde ist, landete im Januar laut
Bundesnetzagentur auf 1,2 Prozent der Fläche Deutschlands in einem Funkloch -
dort war nicht einmal der alte Sprachtelefonie-Standard 2G verfügbar. Auf acht
Prozent der Fläche gab es keinen 4G-Funkstandard und auf 15,6 Prozent kein 5G.
Die Flächenabdeckung der Netzbetreiber-Konkurrenten Vodafone und
O2 Telefónica ist den Zahlen zufolge teils deutlich schlechter.
Die Technikchefin von Vodafone Deutschland, Tanja Richter, betont, dass ihr
Unternehmen die Qualität ihres Netzes analysiere und täglich Messfahrzeuge im
Einsatz seien. "Diese prüfen auch vor Ort Abdeckung und Qualität unseres
Netzes." Mit Blick auf die Mobilfunk-Messwoche, in welcher die Verbraucherinnen
und Verbraucher messen sollen, sagt Richter: "Gerne nutzen wir auch konkrete
Hinweise von Kunden und Kommunen zur kontinuierlichen Verbesserung unseres
Netzes vor Ort."
Messungen über die App Breitbandmessung sind schon lange möglich und werden
es auch künftig sein. Die in der Messwoche durchgeführten Tests sollen gesondert
ausgewertet werden./wdw/DP/he