dpa-AFX: WDH/ROUNDUP: Hapag-Llyod steuert wegen US-Zollkrieg in unruhigen Gewässern
(Tippfehler in der Überschrift berichtigt)
HAMBURG (dpa-AFX) - Nach einem starken ersten Quartal blickt die Hamburger
Container-Reederei Hapag-Lloyd mit zunehmender Unsicherheit auf
die kommenden Monate. Die Anfang April 2025 erhöhten Importzölle in den USA
hätten zu einer starken Verunsicherung der Kunden beigetragen und die Nachfrage
belastet, schrieb der Konzern in seinem am Mittwoch in Hamburg vorgelegten
Quartalsbericht. Zudem sei weiterhin unklar, wann die Passage durch das Rote
Meer wieder sicher befahren werden könne. Zwar bestätigte Hapag-Lloyd seine
Jahresprognose, aber sie sei mit "sehr hohen Unsicherheiten" behaftet.
Kurz- und mittelfristige Auswirkungen des US-Handelskonflikts lassen sich
für Hapag-Lloyd nicht verlässlich abschätzen, insbesondere vor dem Hintergrund
der laufenden Verhandlungen wichtiger Exportländer mit den USA über den
gegenseitigen Abbau der Handelsbarrieren. Der Handelskonflikt könnte die
Angebots- und Nachfragesituation in der Containerschifffahrt und damit auch die
Ergebnisentwicklung von Hapag-Lloyd erheblich beeinflussen, hieß es im
Quartalsbericht.
Die Aktien setzten am Mittwoch ihre jüngste Erholung mit einem Plus von gut
fünf Prozent auf 155,20 Euro fort. Sie hatten bereits im bisherigen
Wochenverlauf von einer Annäherung zwischen den USA und China im Handelskonflikt
profitiert, die Hoffnung macht auf weniger Belastungen für die Weltwirtschaft
als noch im April allgemein am Markt befürchtet.
Während Hapag-Lloyd im ersten Quartal unter anderem von gestiegenen
Frachtpreisen profitierte, dürfte sich dieser Umstand in den kommenden Monaten
ändern. Das Unternehmen erwartet nun für 2025 "deutlich fallende"
durchschnittliche Frachtraten. Zuvor war es von "moderat fallenden" Preisen für
den Warentransport auf See ausgegangen.
Deutschlands größte Container-Reederei hatte bereits Ende April vorläufige
Zahlen für das erste Quartal präsentiert, diese wurden nun
bestätigt./lew/men/mis