dpa-AFX: ROUNDUP 4: Trump plant Erleichterungen bei Zöllen auf Autoteile
(Aktualisierung: nach Unterzeichnung der Dekrete)
WASHINGTON (dpa-AFX) - Autohersteller in den USA bekommen bei den Zöllen auf
Bauteile gewisse Erleichterungen. Mit den neuen Ausnahmen sollen Abgaben für
importierte Bauteile bei Montage in den USA abgemildert werden. US-Präsident
Donald Trump unterzeichnete dazu zwei Dekrete. Die Regierung reagierte mit dem
Schritt auf Beschwerden der Branche.
Trump selbst sagte, es sei lediglich eine "kleine Hilfestellung" während
einer "kurzen Übergangsphase". Die Erleichterungen hielten sich aber sehr in
Grenzen, schob er nach. "Im Grunde zahlen sie 25 Prozent", betonte er mit Blick
auf die Autohersteller.
Trump hatte Zölle von 25 Prozent auf importierte Autos und Bauteile
verkündet. Die Abgabe für fertige Autos trat bereits Anfang April in Kraft, die
für Teile soll am 3. Mai folgen. Aus der Industrie gab es jedoch Warnungen vor
drastischen negativen Folgen und Preiserhöhungen. Denn nach Schätzungen von
Marktforschern wird rund die Hälfte der in den USA verkauften Fahrzeuge
außerhalb des Landes montiert. Selbst US-Hersteller produzieren viele Wagen im
Ausland, etwa in Mexiko. Und auch die in den USA gebauten Fahrzeuge kommen
schätzungsweise nur zu 40 bis 50 Prozent aus dem eigenen Land.
Rückzahlungen bei Autoteile-Zöllen
Nun ist nach Angaben eines Vertreters aus dem Handelsministerium eine
Übergangsphase bei den 25-Prozent-Zöllen für Auto-Bauteile geplant. Hersteller
sollen davon im ersten Jahr bis zu 3,75 Prozent des Werts eines in den USA
gebauten Fahrzeugs erstattet bekommen. Im zweiten Jahr falle der Anteil auf 2,5
Prozent - ab dem dritten Jahr sei dann Schluss, sagte der Regierungsvertreter.
Außerdem sollen für Autoteile nicht die zusätzlichen Zölle auf Aluminium und
Stahl fällig werden. Dies solle eine Doppelbelastung vermeiden.
Die Regelung solle auch für ausländische Autobauer in den USA gelten, sagte
der US-Regierungsvertreter. Als Beispiel nannte er BMW mit seiner
Fabrik im Bundesstaat South Carolina oder Mercedes im Bundesstaat
Alabama. Die US-Werke der deutschen Autohersteller sind auf Importe aus
Drittländern angewiesen. Auch deutsche Unternehmen exportieren in größerem
Umfang Autoteile in die USA - sowohl als Lieferung für amerikanische Autobauer
als auch für die Autofabriken deutscher Hersteller in den USA.
US-Handelsminister Howard Lutnick betonte in einer Stellungnahme bei
Bloomberg, die Regierung belohne damit Hersteller, die in den USA produzieren
wollten. Branchenvertreter hatten nach Trumps Zöllen auch darauf hingewiesen,
dass die Fabriken nicht kurzfristig in die USA verlegt werden
könnten./so/tm/jac/DP/he