NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Donnerstag im
US-Handel nur vorübergehend von Äußerungen Donald Trumps beeindruckt gezeigt.
Auch die wie erwartet ausgefallene erneute Lockerung der Geldpolitik durch die
Europäische Zentralbank (EZB) hatte unter dem Strich kaum Einfluss auf den Kurs
der Gemeinschaftswährung. Rund eine Stunde vor Börsenschluss an der Wall Street
kostete sie 1,1361 US-Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs zuvor in Frankfurt
auf 1,1360 (Mittwoch: 1,1355) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit
0,8802 (0,8806) Euro.
Unmittelbar nach Aussagen des US-Präsidenten über eine mögliche Einigung mit
der Europäischen Union im Zollstreit war der Euro bis auf 1,1340 Dollar
gefallen. Trump hatte bei einem Treffen mit Italiens Ministerpräsidentin Giorgia
Meloni im Weißen Haus.gesagt, er sei überzeugt, dass es zu "100 Prozent" eine
Einigung geben werde. "Ich rechne fest damit, aber es wird ein faires Abkommen
sein".
Zuvor hatte inmitten der Zollturbulenzen die EZB zum siebten Mal seit Juni
2024 die Leitzinsen gesenkt. Der für Banken und Sparer wichtige Einlagensatz
wurde um 0,25 Prozentpunkte auf 2,25 Prozent verringert. Niedrigere Zinsen
machen Kredite tendenziell günstiger. Sie helfen der schwachen Konjunktur in der
Eurozone, der mit der Zolloffensive von Donald Trump weitere Rückschläge drohen.
Der Ausblick für die Wirtschaft werde durch eine "außergewöhnliche
Unsicherheit" belastet, sagte Lagarde nach der Zinsentscheidung. Die
Abwärtsrisiken für die weitere konjunkturelle Entwicklung seien gestiegen. Zudem
gibt die abflauende Inflation im Euroraum der EZB Spielraum für Zinssenkungen.
Die Inflation wird laut Lagarde auch durch die gefallenen Ölpreise und den
gestiegenen Eurokurs gedämpft./ck/he