dpa-AFX: Devisen: Euro legt zu - Zollkonflikt belastet US-Dollar
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch zugelegt. Der
anhaltende Zollkonflikt brachte den Dollar erneut unter Druck. Der Euro stieg
auf 1,1372 US-Dollar. Im frühen Handel hatte er noch unter 1,13 Dollar notiert.
Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1355 (Dienstag:
1,1324) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8806 (0,8830) Euro.
Der Dollar wurde durch Aussagen von US-Präsident Donald Trump zum Konflikt
mit China belastet. "Der Ball liegt bei China. China muss ein Abkommen mit uns
schließen. Wir müssen keinen Deal mit denen machen", zitierte die Sprecherin
Karoline Leavitt aus einer Erklärung des Präsidenten. Zudem verschärfte die
US-Regierung die Einschränkungen für Lieferungen von KI-Chips nach China.
Peking sei durchaus offen für Gespräche mit den USA im zuletzt eskalierten
Handelskrieg zwischen beiden Ländern, knüpfe diese aber offenbar an zahlreiche
Bedingungen, schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit
der Sache vertraute Personen. Von Trump etwa fordere China mehr Respekt.
Die am Nachmittag veröffentlichten Konjunkturdaten aus den USA fielen
uneinheitlich aus. So sind die Einzelhandelsumsätze im März wie erwartet
merklich gestiegen. Der sogenannte "Liberation Day", an dem Trump neue Zölle
gegenüber den meisten Ländern der Welt verkündete, war erst am 2. April. "Ob der
Umsatzanstieg die Konjunktursorgen dämpfen kann, darf angesichts des Zoll-Chaos
aber bezweifelt werden", schreiben die Ulrich Wortberg, Analyst bei der Helaba.
Zudem ist die Industrieproduktion im März erstmals seit November gefallen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen
Euro auf 0,85618 (0,85570) britische Pfund, 162,09 (161,85) japanische Yen und
0,9260 (0,9242) Schweizer Franken fest. Die Feinunze kostete am Nachmittag in
London 3.309 Dollar. Das waren etwa 78 Dollar mehr als am Vortag./jsl/he