dpa-AFX: ROUNDUP: Deutsche geben mehr als sieben Milliarden für Haustiere aus
BERLIN (dpa-AFX) - Die Deutschen haben im vergangenen Jahr mehr als sieben
Milliarden Euro in ihre Haustiere investiert. Der Gesamtumsatz der deutschen
Heimtierbranche wurde durch ein Plus beim Katzenfutter gestützt. Stubentiger
sind in deutschen Haushalten ohnehin auf dem Vormarsch, wie der Zentralverband
Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) und der Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) in
Berlin mitteilten.
"Insgesamt entwickelte sich der Heimtierbedarfs-Markt weiter stabil", sagte
der IVH-Vorsitzende Georg Müller. Trotz angespannter Wirtschaftslage habe man
das Umsatzniveau der Vorjahre halten können. 2023 lag der Gesamtumsatz bei 6,8
Milliarden Euro. Da die Daten für Heimtiernahrung für 2024 auf der Grundlage
einer neuen Datenbasis ermittelt worden sind, können beide Jahre jedoch nur
bedingt miteinander verglichen werden.
2,3 Milliarden Euro für Katzenfutter
Müller zufolge bewegten sich etwa die Umsätze mit Fertignahrung leicht unter
der Inflationsrate. Den größten Zuwachs habe es beim Katzenfutter mit einem
Gesamtumsatz von 2,3 Milliarden Euro allein im stationären Handel gegeben - ein
Plus von 3,5 Prozent. Beim Hundefutter stehe dagegen ein kleines Minus in den
klassischen Vertriebswegen. Der Gesamtumsatz lag bei 1,8 Milliarden Euro.
Die beliebtesten Haustiere sind nach wie vor Katzen mit insgesamt 15,9
Millionen Tieren. Das waren den Angaben zufolge rund 200.000 mehr als im
Vorjahr. Der Umsatz mit Katzenstreu sowie mit Bedarfs- und Zubehörartikel stieg
ebenso wie der mit Futter.
Vorbild Taylor Swift
Warum gerade Katzen? "Ich brauche mit einer Katze nicht Gassi zu gehen",
sagte ZZF-Präsident Norbert Holthenrich. Zudem könnten Katzen gut in einer
Wohnung gehalten werden. Die Rahmenbedingungen seien einfacher als beim Hund.
Hinzu kommt nach ZZF-Angaben der Einfluss durch Promis und Social Media.
Katzen seien häufig in den Medien zu sehen, sagte Holthenrich und verwies etwa
auf Superstar Taylor Swift. Sie ist auf ihrem Instagram-Account immer wieder mit
ihren Katzen zu sehen. Dem ZZF zufolge hat sie jedoch Schottische Faltohrkatzen,
die mit ihren eingeknickten Ohren zu den Qualzuchten gehören.
Insgesamt lebten den Verbänden zufolge 2024 knapp 34 Millionen Hunde,
Katzen, Kleinsäuger und Ziervögel in deutschen Haushalten. Hinzu kämen
zahlreiche Zierfische und Terrarientiere. Auf dem zweiten Platz hinter den
Katzen folgten 10,5 Millionen Hunde.
Zwei von drei Familien mit Kindern haben Haustiere
In 44 Prozent der Haushalte lebte mindestens ein Heimtier. Zwei von drei
Familien mit Kindern haben ein Heimtier sowie fast jeder dritte Single. "Diese
Zahlen bestätigen, dass Heimtiere besonders bei Familien beliebt sind,
gleichzeitig aber auch eine wichtige Rolle als Sozialpartner für alleinlebende
Personen spielen", sagte Müller. Grundlage der Daten ist eine Umfrage des
Marktforschungsinstituts Skopos im Auftrag von IVH und ZZF, die den Angaben
zufolge repräsentativ ist.
Inflation und Konsumflaute machen jedoch auch der Heimtierbranche zu
schaffen. So kauften Haustierbesitzer weniger Bedarfsartikel und Zubehör für
ihre Tiere. Grund sei die angespannte finanzielle Lage, sagte ZZF-Präsident
Holthenrich. Der Umsatz im stationären Handel ging um 0,6 Prozent auf 1,1
Milliarden Euro zurück.
Den Großteil des Fertigfutters für ihre tierischen Mitbewohner kauften die
Deutschen im Lebensmittelhandel samt Drogerien. Dort gingen Waren im Wert von
2,8 Milliarden Euro über die Ladentheke - ein Umsatzanteil von knapp 65 Prozent.
Bei Bedarfsartikeln und Zubehör wie Gehegen und Pflegeprodukten bleib der
Fachhandel mit einem Umsatzanteil von 77 Prozent am wichtigsten. Der
Online-Handel legte um knapp 15 Prozent auf geschätzte 1,5 Milliarden Euro
Umsatz zu./wim/DP/mis