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dpa-AFX: Wirecard-Musterverfahren: Gericht verkündet erste Entscheidung

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Wirecard-Skandal beschäftigt am Freitag (10.00 Uhr)
einmal mehr die bayerische Justiz: Im Musterverfahren um die
Schadenersatzforderungen tausender geschädigter Aktionäre will das bayerische
Oberste Landesgericht (BayObLG) eine erste Entscheidung verkünden. Erwartet wird
aber nicht das Urteil. Bislang steht noch die Festlegung aus, welche
"Feststellungsziele" das Musterverfahren überhaupt haben soll. Bei der
mündlichen Verhandlung hatte der 1. Zivilsenat die Vorlage des Münchner
Landgerichts als "äußerst dürftig" kritisiert. Demnach war die Vorlage viel zu
allgemein und nicht konkret genug formuliert,

Das Musterverfahren läuft separat zum Strafprozess, in dem sich
Ex-Vorstandschef Markus Braun und zwei Mitangeklagte seit Dezember 2022
verantworten müssen. Auf dem zivilrechtlichen Musterverfahren ruhen die
Hoffnungen zehntausender Wirecard-Aktionäre, für die die Pleite des Dax
-Konzerns im Sommer 2020 Kursverluste in Milliardenhöhe mit sich
brachte.

Beim Insolvenzverwalter Michael Jaffé haben 50 000 Wirecard-Aktionäre
Forderungen von 8,5 Milliarden Euro angemeldet. Auf Schadenersatz geklagt haben
8500 Anleger, weitere 19 000 haben Schadenersatzforderungen angemeldet, ohne
Klage eingereicht zu haben. Als Musterkläger ausgewählt - hat das Oberste
Landesgericht quasi stellvertretend für die übrigen Aktionäre einen hessischen
Bankkaufmann ausgewählt. Der Anleger hat nach Angaben seines Anwalts eine halbe
Million Euro Peter Mattil mit Wirecard-Papieren verloren./cho/DP/nas

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